
Lemgo. Der Lemgoer Mietspiegel hat eine Neuauflage bekommen. Lag die Arbeit in vergangenen Auflagen ausschließlich bei den Mieter- und Vermietervereinen, hat dieses Mal die Stadtverwaltung die Federführung übernommen und mit den Vereinen zusammengearbeitet. Das Ergebnis ist u.a. auf der städtischen Webseite www.lemgo.de bzw. im Serviceportal unter dem Stichwort „Mietspiegel“ zu finden.
„Der neue Mietspiegel bringt allen Seiten eine Orientierung zum aktuellen Mietniveau. Das schafft Transparenz für unseren Wohnungsmarkt“, so Bürgermeister Markus Baier. „So können Mietverhältnisse einvernehmlich eingegangen werden und auch Mieterhöhungen können damit nachvollziehbar und fair gestaltet werden.“ Das ist auch für die beteiligten Vereine Haus- und Grundeigentümerverein Lemgo und Umgegend und den Mieterbund Ostwestfalen-Lippe und Umgebung das wichtigste Anliegen.
Für die Neuauflage des Mietspiegels waren die Lemgoer Anfang des Jahres nach ihren Mietverhältnissen gefragt worden. Es gab über 1130 Antworten, die die Datenbasis des Mietspiegels bilden. Zuletzt waren vorherige Auflagen des Mietspiegels anhand von Berechnungen, ohne Umfragedaten, erstellt worden.
Sarah Nagel, Geschäftsführerin des Mieterbunds Ostwestfalen-Lippe, freut sich über die hohe Beteiligung und erklärt: „Wir haben in Lemgo nun einen aktuellen und soliden einfachen Mietspiegel, für den keine fünfstelligen Summen ausgegeben wurden, und das ist genau richtig. Zur Erstellung eines qualifizierten Mietspiegels ist Lemgo nicht verpflichtet und der hätte in diesem Fall auch keinen Mehrwert gebracht.“
In Lemgo gibt es einen besonders hohen Anteil von Mietwohnungen, betont der Bürgermeister. „Als Stadt setzen wir wie in der Vergangenheit auch weiter darauf, neben neuem Bauland auch die Nachverdichtung und den Geschossbau zu fördern. Denn auch wenn einige das Eigenheim bevorzugen, gibt es andere, die sich das nicht leisten können und wollen, und auch für diese Gruppen wollen wir in Lemgo Wohnraum haben“, erklärt Bürgermeister Markus Baier.
Das Ergebnis der Antworten der Lemgoer ist, dass die Preise im neuen Mietspiegel stärker gestiegen sind als zuletzt. Abhängig von Wohnlage und Baujahr der Immobilie sind die Mietpreise im Schnitt um fast 28 Prozent höher als beim letzten Mietspiegel. Die genaue Steigerung schwankte in Einzelfällen deutlich und lag in einigen Bereichen auch unter 20 Prozent. Besonders auffällig waren die Preise für Neubauten der letzten 15 Jahre. Hier klettert der Oberwert für eine neue Wohnung in guter Wohnlage mit einer deutlich überdurchschnittlichen Ausstattung erstmals über den Wert von 10 Euro.
Trotz der Steigerung ist Lemgo damit weiterhin von Großstadtpreisen weit entfernt, denn nach wie vor gilt meist der Grundsatz „Je größer die Stadt, desto teurer der Wohnraum“, bestätigen die Vereine. Norbert Stukenbröker, 1. Vorsitzender von Haus und Grund Lemgo, weist noch auf einen weiteren Aspekt hin: „Einerseits ist der Mietspiegel natürlich ein wichtiges Instrument, damit bei einer Vermietung für beide Seiten ein vernünftiger Vertrag entsteht und bestehen bleibt. Für den durchschnittlichen Privatvermieter geht es aber auch darum, ein gutes Mietverhältnis langfristig und unkompliziert zu halten, während die gewerbliche Vermietung natürlicherweise einen stark wirtschaftlichen Ansatz verfolgt.“
Die Sparkasse Lemgo hat die Erstellung des neuen Mietspiegels unterstützt und dafür gesorgt, dass neben der Online-Version auch Druckexemplare in den Geschäftsstellen der Vereine und bei der Information der Stadtverwaltung im Schmiedeamtshaus ausliegen.




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