
Lage-Ohrsen. Die „Bürgerenergie-Genossenschaft Lage“ (BELa) lädt am Montag, 10. November, zu einer Info-Veranstaltung über mögliche Windenergie-Anlagen am Langen Kamp in Ohrsen ein. Beginn um 18 Uhr in der evangelisch-reformierten Johanneskirche in Kachtenhausen. Kaum hat die Contra-Bürgerinitative von dem Vorhaben Wind bekommen, mobilisiert sie auch schon ihre Anhänger zum Sturm auf die Räder. Ferdinand Schmedding hat einen Protest-Flyer in der Auflage 500 Stück drucken lassen, um sie im Vorfeld unter die Ohrser zu bringen.
Seine Argumente: Die riesigen Rotoren von der Größe des Eiffelturms zerstören das Landschaftsbild in einem Naherholungsgebiet und gefährden die Artenvielfalt der Flora und Fauna in diesem Naturschutzgebiet. Tatsächlich haben diese Bedenken schon einmal gezogen, als die BELa im Bauauschuss mit ihrem Plan nicht durchkam. SPD-Fraktionschef Hans Hofste hatte versucht, die Entscheidung offen zu halten und der BELA die Aufgabe zugewiesen, zu beweisen, dass die Ohrser Bevölkerung dieses Projekt unter Umständen mitträgt.
Tut sie aber nicht, wie die starke Bürgerinitiative von Ferdinand Schmedding zeigt. Deren Mitglieder haben im Prinzip nichts gegen Windräder, aber nicht am falschen Ort zur falschen Zeit und in dieser bombastischen Größe. Weil die Grünen in ihrer Fraktionsstärke bei der jüngsten Kommunalwahl geradezu halbiert worden sind, die Kräfte einer durchdachten Windenergie-Ernte an der richtigen Stelle (zum Beispiel in Hagen-Hardissen) deutlich zugelegt haben, ist der kommunalpolitische Misserfolg des Projektes geradezu vorprogrammiert.
In einem Kommentar lobte ich die Windradfreunde damals für ihre vernünftige Einstellung und dass sie dem Frieden im Dorf den Vorrang geben vor erhofften Gewinnerwartungen. Nun sehe ich mich getäuscht: Sie nehmen für geringe Erfolgsaussichten in Kauf, dass alte Gräben wieder aufreißen, und sähen Zwietracht unter den Bewohnern. Tatsächlich kommen die Befürworter des Projektes hauptsächlich aus anderen Stadtteilen, die von der Problematik des Standortes am Langen Kamp nicht betroffen sind.









