Ein Mann lässt die Puppen tanzen: Schauspieler Ralf Kiekhöfer vom „Töfte-Theater“ inszeniert ein szenisches Spiel über das Leben der jungen Schriftstellers Erich Kästner und Klaus Mann, Kästners Mutter Ida und Manns Schwester Erika in den sich verfinsternden Zeiten der 30er Jahre. Foto: Stadt Lemgo

Lemgo. Im Rahmen der Reihe „erinnern, gedenken, gestalten – 80 Jahre Kriegsende“ laden die Veranstalter zu einer besonderen literarischen Begegnung ein. Zu Gast ist der Schauspieler Ralf Kiekhöfer vom „Töfte-Theater“, der das Publikum auf eine spannende Reise zu den Werken und Gedanken von Klaus Mann und Erich Kästner mitnimmt.


Die jungen Schriftsteller Erich Kästner und Klaus Mann eilen von Erfolg zu Erfolg. Nichts scheint sie aufhalten zu können und sie haben noch große Pläne. Doch dann wird das Jahr 1933 mit der Wahl Adolf Hitlers zum Reichskanzler ein existenzieller Wendepunkt, der zu neuen, unvorhergesehenen Entscheidungen zwingt. Für Klaus Mann und seine Schwester, die Schauspielerin und Kabarettistin Erika Mann, steht fest: „Die Luft im Dritten Reich ist für gewisse Lungen nicht zu atmen. In der Heimat droht Erstickungstod!“ Sie emigrieren und versuchen mit Büchern, Vorträgen, Rundfunkaufrufen und dem Kabarett ‚Pfeffermühle‘ Einfluss zu nehmen und aufzuklären, nehmen die amerikanische bzw. britische Staatsbürgerschaft an und arbeiten dort für die Army.

Erich Kästner und seine Mutter Ida Kästner bleiben die gesamten 12 Jahre bis zum Kriegsende in Deutschland. Erich will als Schriftsteller Zeitzeuge sein. Obwohl er bei der Bücherverbrennung in Berlin zusehen muss, wie seine Bücher dem Feuer übergeben werden, sieht er es als seine Berufspflicht an, Augenzeuge zu bleiben und eines Tages schriftlich Zeugnis abzulegen. Andernfalls würde er sich später den Vorwurf der Feigheit machen.

Mit Figurenspiel, Tischfiguren, Musik und Soundcollagen werden die Lebenswege dieser vier außergewöhnlichen Menschen lebendig. Humorvolle Szenen von Erika Mann, Texte von Erich Kästner und spielerische Inszenierung machen das ernste Thema eindrucksvoll erlebbar und machen die Protagonisten auf lebendige Weise nahbar.

Wann? 28. November, 18 Uhr
Wo? Gemeindehaus St. Marien, Stiftstr. 56
Wie lange? Spieldauer: 70 Minuten ohne Pause
Eintritt: 5 € (unter 18 Jahre frei)
Tickets: Tel. 05261-213276 museen@lemgo.de oder an der Abendkasse

Veranstalter: Alte Hansestadt Lemgo, Museumsverein Lemgo, Stadtkonvent der Kirchengemeinden Lemgo, Stiftung Eben Ezer, Stolpersteine und Frenkel-Haus in Lemgo, Verein Alt Lemgo, VHS Detmold-Lemgo AöR, Weserrenaissance-Museum Schloss Brake.

Von Literatur und Musik fasziniert: Klaus und Erika Mann im Puppenformat.