
Lage. Irgendwann kommt doch alles raus. So auch die Ursache für einen Hausbrand vor rund 10 Wochen. Ein Trio von Bewohnern hat den Brand offensichtlich gelegt. Davon geht die Staatsanwaltschaft Detmold aus.
In der Nacht zu Sonntag, 7. September, wütete gegen 2:50 Uhr ein Feuer in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses an der Gerichtsstraße. Sowohl das Obergeschoss als auch die Dachwohnung brannten vollständig aus. Alle im Haus befindlichen Personen konnten sich aus dem Gebäude retten. Die Kripo vermutete schnell Brandstiftung als Ursache. Der Anfangsverdacht gegen einen 20-jährigen Hausbewohner ließ sich nicht erhärten, und er kam am nächsten Tag wieder auf freien Fuß. Aber die hartnäckigen Ermittlungen in den nachfolgenden Wochen haben ihn jetzt doch überführt, zusammen mit zwei Komplizinnen den Brand gelegt zu haben.
Ermittler der Mordkommission MK „Gericht“ nahmen am Donnerstag, 13. November, drei Personen vorläufig fest, die im dringenden Verdacht stehen, das Feuer auf Basis eines gemeinsamen Tatplans gelegt zu haben.
Bei den Verdächtigen handelt es sich um Bewohner des Hauses, einen 20-jährigen Lagenser sowie eine 23-jährige und eine 41-jährige Lagenserin mit serbischer Staatsangehörigkeit.
Nach zahlreichen Zeugenvernehmungen und Auswertungen der Tatortspuren sowie technischer Daten ergaben sich Widersprüche zu den Angaben der Familienmitglieder bezüglich ihres Aufenthalts zum Tatzeitpunkt und ihren Wohnverhältnissen.
Da sich zum Zeitpunkt des Wohnungsbrandes Personen in dem Gebäude befanden, beantragte die Staatsanwaltschaft Detmold Untersuchungshaftbefehle unter anderem wegen gemeinschaftlichen versuchten Mordes in Tateinheit mit besonders schwerer Brandstiftung. Eine Haftrichterin ordnete für das Trio Untersuchungshaft an.
Rückblick: In der Brandnacht waren mehr als 60 Feuerwehrleute im Einsatz. Wegen der starken Schäden am Gebäude blieb die Gerichtsstraße in dem Bereich lange Zeit gesperrt. Das Haus war unbewohnbar geworden.
Der 18-jährige Bewohner einer Erdgeschosswohnung im Mehrfamilienhaus in der Gerichtsstraße hatte über Notruf gemeldet, dass es zu einem Brandausbruch im Obergeschoss des Hauses gekommen sei. Bei Eintreffen von Feuerwehr und Polizei standen das Obergeschoss und das Dachgeschoss bereits in Flammen. Der Anrufer hatte mit seiner Familie (38 und 14 Jahre alt) das Haus bereits verlassen und teilte mit, dass er zuvor noch im Obergeschoss gewesen sei, um die dort wohnende siebenköpfige Familie mit Eltern und Kindern im Alter von fünf bis 41 Jahren zu warnen. Er habe aber niemanden antreffen können.
Durch die Feuerwehr wurden unverzüglich Lösch- und Rettungsmaßnahmen eingeleitet. Das Ober- und auch das Dachgeschoss brannten vollständig aus. Ein Betreten des Hauses war aus statischen Gründen lange Zeit nicht möglich. Die im Erdgeschoss wohnende Familie kam vorerst bei Freunden unter. Die Bewohner eines benachbarten Hauses wurden vorübergehend evakuiert, können aber später in ihr Haus zurückkehren.









