
Detmold. Über das „stille Örtchen“ wird eher selten gesprochen. Bei der neuen Toilettenanlage im Rosental, die am heutigen Freitag, 21. November, in Betrieb genommen wurde, ist das anders – aus gutem Grund.
Die Stadt Detmold und die Werbegemeinschaft „Die Händler“ haben dort einen Ort für „dringende Bedürfnisse“ geschaffen, der mit ungewöhnlichen finanziellen Mitteln realisiert wurde. Nicht abgerufenes Guthaben aus dem Stadtgutschein in Höhe eines mittleren fünfstelligen Betrages ist direkt in das Projekt geflossen, das im Herzen der Stadt ein wichtiger neuer Anlaufpunkt für Bürger und Gäste der Stadt werden dürfte.
„In der jüngsten Innenstadtstudie des IFH Köln steht bei den Befragten ein gutes Angebot öffentlicher Toiletten auf dem zweiten Platz der Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung“, erklärt Bürgermeister Frank Hilker. „Uns war es bei diesem Projekt, für das wir uns eng mit den Händlern abgestimmt haben, sehr wichtig, dass das Detmolder Geld des Stadtgutscheins für und in Detmold investiert wird“, so Hilker weiter.
Beim Testlauf der Anlage am Mittwoch, 19. November, hat der Bürgermeister ganz offiziell den ersten Euro eingeworfen, um die automatische Schiebetür zu öffnen und einen ersten Blick in das Innere der voll automatisierten und sich selbst reinigenden Anlage freizugeben.
Das Entgelt für die Nutzung kann in bar, aber auch mit EC-Karte und perspektivisch auch mit dem Detmolder Stadtgutschein erfolgen. Für die Nutzung des Stadtgutscheins wird aktuell noch die technische Voraussetzung geschaffen, dann lohnt sich der WC-Besuch aber umso mehr und kostet pro „Sitzung“ dann nur noch 50 Cent.
Die WC-Anlage ist barrierefrei und verfügt unter anderem über einen Wickelplatz für Kinder. Sind beispielsweise Seife und Toilettenpapier verbraucht, signalisiert eine digitale Meldung in der Verwaltung, dass Verbrauchsgüter nachgelegt werden müssen. Obwohl das WC selbstreinigend arbeitet, schaut in den ersten Wochen täglich Reinigungspersonal nach dem Rechten, um zu überprüfen, wie die Nutzenden mit der neuen Einrichtung umgehen.
Erst vor kurzem war am Kaiser-Wilhelm-Platz der erste der drei denkmalgeschützten Pavillons umfangreich saniert und zu einem weiteren barrierefreien Familien-WC für die Innenstadt umgebaut worden.








