„Voodoo Lounge“, die wohl beste Rolling-Stones-Cover-Band Europas, um Frontmann Bobby Ballasch (links) und Gitarrist David Rebel bringen die Stimmung in Oerlinghausen zum Kochen. Foto: Reiner Toppmöller

Oerlinghausen. Nach Ankündigung des zweiten Vorsitzenden Gerd Ladugga eröffnet Klaus „Hase“ Büker als erster Vorsitzender des Vereins „Rock gegen Krebs“ den mutmaßlich letzten Konzertabend der Kultreihe mit: „Hallo ihr Rocker.“


Der 76-Jährige schaut dabei in rund tausend Gesichter, die sich in der Aula des Oerlinghauser Niklas-Luhmann-Gymnasiums versammelt haben, und nicht viel jünger sind als er selbst. Im Jahr 2004 habe er die Rattles nach Oerlinghausen geholt, gegen viele Widerstände und aller Vernunft. Nun, am Abend des 22. November, steht „Rock gegen Krebs“ vor seiner finalen Show.

Klaus „Hase“ Büker begrüßt zum letzten Mal die Gäste bei „Rock gegen Krebs“. Foto: Reiner Toppmöller

„Aus den Anfängen vor 21 Jahren ist das hier entstanden. Mein Dank gilt nicht nur den vielen Helfern über die Jahre und den Sponsoren, sondern auch euch, dem Publikum. Ihr hab es groß gemacht“, betont der Musik-Enthusiast hocherfreut und ergänzt, dass es zwar wirklich die letzte Veranstaltung sei, verspricht jedoch zugleich, weiterhin nach jemandem zu suchen, der die Reihe fortführen könnte.

Das überwiegend aus den Babyboomer-Jahrgängen bestehende Publikum applaudiert und jubelt ihm zu. So richtig mag niemand glauben, dass es wirklich das letzte Mal sein soll, nach 18 erfolgreichen Ausgaben.

Dr. Franz Kohlhuber von der Deutschen Krebshilfe tritt ans Mikrofon und bedankt sich für die rund 200.000 Euro Spenden, die die Konzerte gebracht haben. „Das Zugabe-Konzert heute zeigt aber auch den Ausdruck großer Begeisterung“, sagt er und berichtet, dass die Spendengelder zur Gründung eines Programms für Langzeitüberlebende eingesetzt wurden.

Anschließend treten noch Altbürgermeister Dirk Becker und Oerlinghausens neues Stadtoberhaupt Peter Heepmann auf die Bühne. Beide bedanken sich für den Einsatz des Vereins, der auch für die Stadt und nicht nur für die Betroffenen ein voller Erfolg gewesen sei.

Mit der „Simon & Garfunkel“-Tribute-Band startet der Konzertabend in der Aula. Foto: Reiner Toppmöller

Dann startet das musikalische Programm mit der „Simon & Garfunkel“-Tribute-Band. Zunächst eher ruhig, aber immer weiter ansteigend, bringt die aus dem Ruhrgebiet stammende Band Bewegung ins Publikum. Die Aula des Gymnasiums füllt sich langsam, die Gäste lösen sich von den Tischen im Vorraum, wo es Kartoffelsalat mit Würstchen und Nudelsalat mit Frikadellen, aber auch eine große Tombola gibt.

Mit „Sound of Silence“ verabschiedet sich die Band schließlich, um die Bühne für die beste Rolling-Stones-Cover-Band Europas, „Voodoo Lounge“, freizugeben. Frontmann Bobby Ballasch, der Mick Jagger zum Verwechseln ähnlich sieht, bringt Gitarrist David Rebel mit. Der wiederum gleicht Stones-Gitarrist Keith Richards dermaßen, dass man glauben könnte, die Original-Stones stehen auf der Bühne in der Bergstadt.

Für „Voodoo Lounge“ ist es der fünfte Auftritt bei „Rock gegen Krebs“. Foto: Reiner Toppmöller

Zum insgesamt fünften Mal sind die Braunschweiger bei „Rock gegen Krebs“ dabei und packen das Publikum bei den Wurzeln. Die Silberrücken-Generation erinnert sich an ihre Jugend, es wird heiß im Veranstaltungsort. Natürlich darf da der Hit „Satisfaction” nicht auf der Playlist fehlen, den alle mitsingen können.

Für Partystimmung am späten Abend sorgt im Anschluss auch Dirk Maron, das Wolle-Petry-Double aus Lockhausen, mit den beliebten Gassenhauern seiner „Wolle-Petry-Show“. Zum Abschluss der „Rock gegen Krebs“-Ära stehen „Der Udonaut und die Paniker“ mit ihrer Udo-Lindenberg-Show auf der Bühne und liefern ein famoses Finale.

Sollte es wider Erwarten doch weitergehen, brauche es laut den Vereinsvorsitzenden nicht nur einen jüngeren Vorstand, der die Organisation mindestens 20 Jahre weiterführen könne, sondern sich auch um Musik kümmere, die das jüngere Publikum anspreche. Andererseits sei dies wirklich das letzte Konzert der erfolgreichen „Rock gegen Krebs“-Geschichte gewesen.