Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte: Angelika Schapeler-Richter, Vorsitzende des „FWG-BBL-Lage-Vereins“, hat Atmosphärisches bei der Verabschiedung vom bisherigen Ersten Beigeordneten Thorsten Paulussen (links) in der jüngsten Ratssitzung  eingefangen. Während „Tschüss mit Blume“ beim Bürgermeister Matthias Kalkreuter (rechtes Foto) sehr förmlich ausfällt, drückt das Abschiedsgeschenk der CDU-Fraktion (Dirk Steinhage & Frederik Topp, linkes Foto) Herzlichkeit und Dankbarkeit für die in vielen Jahren geleistete Verwaltungsarbeit aus. Text und Fotos: Angelika Schapeler-Richter.

Lage. Oh la la, was war denn das?  Der Erste Beigeordnete und Stellvertreter des Bürgermeisters verlässt die Stadt Lage!  Als Tagesordnungspunkt sucht man dieses Ereignis, diese Entwicklung aber vergeblich. Eine offizielle Verabschiedung im Rat war seitens des Bürgermeisters nicht vorgesehen. Erst auf Antrag der CDU erklärt der Bürgermeister sich bereit, Thorsten Paulussen im Anschluss an die öffentliche Ratssitzung zu verabschieden.


 Da frage ich mich: Was für ein Stil ist das denn? Genau genommen gar keiner.  Entgegen aller Gepflogenheiten wurde der Erste Beigeordnete und ständige Vertreter des Bürgermeisters nicht – wie bei Führungskräften üblich –  mit einer gesonderten Feier und unter Herausstellung seiner Leistungen verabschiedet, NEIN, die Verabschiedung wurde quasi als „Randnotiz“ an die öffentliche Sitzung drangehängt. Der überwiegende Teil der Zuschauer und die Presse hatten sich zu dem Zeitpunkt bereits auf den Heimweg gemacht. Die Laudatio des Bürgermeisters, die eine Aneinanderreihung von großen Projekten aus der Ära Christian Liebrecht (Bürgermeister von 2004 bis 2019)  erzählte, kann man nicht einmal annähernd als akzeptabel für die 18 Jahre Einsatz und Entwicklungsbeteiligung Paulussens an großen und kleineren Projekten für Lage ansehen.

Professionalität, Respekt und Wertschätzung sollten immer oberstes Gebot im Umgang mit den Mitarbeitern sein. Das habe ich in der letzten Ratssitzung vermisst, insofern wundert mich die aktuelle Fluktuation in der Lagenser Verwaltung angesichts des Fauxpax vom Donnerstagabend nicht.  Erfreulicherweise hatte sich zumindest der überwiegende Teil der im Rat vertretenen Fraktionen im Vorfeld Gedanken bezüglich der „zwangsläufig“ anstehenden Verabschiedung gemacht und sowohl ihr Bedauern über den Verlust für die Stadt Lage zum Ausdruck gebracht als auch den Einsatz als solchen entsprechend gewürdigt. Dass die Grünen sich komplett in Schweigen hüllten und selbst in den Schlussapplaus nicht einstimmten, zeigt einmal mehr, wie sie „gestrickt“ sind.

Ich kann die Entscheidung von Thorsten Paulussen, nach Detmold zu wechseln, absolut nachvollziehen, hatte ich doch dort bei dessen Wahl zum Beigeordneten einen Einblick in den Umgang des dortigen Verwaltungsvorstandes mit- und untereinander gewinnen können. Davon ist Lage noch „Lichtjahre“ entfernt.