Der Hochbau kann beginnen: Im Adenauerpark gehen die Arbeiten voran. Foto: Stadt Detmold

Detmold. Das Tempo bleibt hoch im Detmolder „Adenauerpark“. Wo noch im Spätsommer die Zukunft des Wohnquartiers ungewiss schien, sind nun Fakten geschaffen worden: Die vorbereitenden Abbrucharbeiten sind vollständig abgeschlossen, und die Baustelle ist eingerichtet. Damit ist der Weg frei für den kommenden Meilenstein: Die ersten Hochbauarbeiten haben begonnen.


Das Bild auf dem Areal der ehemaligen Britensiedlung hat sich in den vergangenen Wochen gewandelt. Die Bagger haben Platz geschaffen für das umfangreiche Projekt, das die Stadt Detmold gemeinsam mit der Kommunalen Wohnungsbaugenossenschaft Breitefeld eG realisiert. Dass nun nahtlos, und noch im laufenden Kalenderjahr – mit dem Hochbau begonnen werden könne, sei ein weiterer Beleg für die Effizienz des „Detmolder Modells“, teilt die Stadt Detmold mit.

Fortschritt statt Stillstand

„Dass wir noch vor Weihnachten mit dem Hochbau starten konnten, ist ein vorzeitiges Geschenk an alle, die in Detmold dringend auf Wohnraum warten“, erklärt Bürgermeister Frank Hilker. „Es zeigt, dass unsere Entscheidung, das Projekt nach dem Rückzug des privaten Investors selbst in die Hand zu nehmen, goldrichtig war. Wir reden nicht nur über Beschleunigung, wir setzen sie auf der Baustelle um“, ergänzt er.

Die schnelle Taktung, von der Baugenehmigung in Rekordzeit bis zum jetzigen Baustart, unterstreiche die enge Verzahnung zwischen Stadtverwaltung und Genossenschaft, heißt es weiter. Michael Kirchner, Vorstand der Breitefeld eG, betont die operative Leistung: „Die Abbrucharbeiten liefen präzise nach Plan. Dass wir die Hochbaustellen bereits vollständig einrichten konnten, verschafft uns einen entscheidenden Vorsprung. Wir nutzen das verbleibende Zeitfenster des Jahres, um direkt loszulegen.“

Auch Thomas Lammering, der als Technischer Beigeordneter der Stadt Detmold und zugleich Vorstand der Breitefeld eG beide Seiten des Projekts vertritt, sieht in dem reibungslosen Ablauf ein Qualitätssiegel für die besondere Struktur der Zusammenarbeit: „Der nahtlose Übergang von den Abbrucharbeiten in den Hochbau ist logistisch eine Herausforderung, die hier exzellent gemeistert wurde. Wir verlieren keine Zeit durch unnötigen Stillstand auf der Fläche. Dass die Hochbaukräne direkt auf die Abrissbagger folgen, zeigt die technische und organisatorische Entschlossenheit, mit der wir dieses Quartier realisieren.“

Vom Abriss zum Aufbau

Das Konzept für den neuen „Adenauerpark“ setzt auf eine Mischung aus Neubau und Bestandserhalt. Auf den nun freigemachten Flächen entstehen rund 40 Wohneinheiten in modernen, energieeffizienten Nullenergiehäusern, ausgestattet mit Photovoltaikanlagen. Parallel dazu werden vier Bestandsgebäude aus den 1950er-Jahren erhalten und umfassend energetisch saniert, um dort 24 großzügige Wohnungen für Familien zu schaffen.

Mit dem Beginn der Hochbauarbeiten wechselt das Projekt nun sichtbar von der Phase der Vorbereitung in die Phase der Gestaltung. „Wir bauen hier nicht einfach nur Häuser“, so Kirchner. „Wir schaffen ein Zuhause für Generationen, das ökologische Verantwortung und bezahlbare Mieten vereint“, fügt er hinzu. Insgesamt investieren die Partner rund 16 Millionen Euro in das Quartier.

Hintergrund – das Projekt „Adenauerpark“

Das Projekt stand Anfang 2025 kurz vor dem Aus, nachdem sich ein privater Bauträger aufgrund explodierender Kosten zurückgezogen hatte. Die Stadt Detmold entschied sich für eine unkonventionelle Lösung und holte die Breitefeld eG als Partner ins Boot (das „Detmolder Modell“). Ziel ist die Schaffung von insgesamt rund 64 Wohneinheiten (Neubau und Sanierung) mit einem Fokus auf Bezahlbarkeit und Nachhaltigkeit.