Das neue Schuljahr hat angefangen und die Kinder gehen wieder in die Schule. Die Eltern sind wieder herausgefordert zu unterstützen, zu erziehen und auch zu trösten. Besonders bei dem Letzteren sind die Mütter oft gefragt.
Sie trösten nach dem Sturz mit dem Fahrrad, dem Streit mit dem Freund in der Schule und nach einem schlechten Traum. Sie alle können sich an solche Augenblicke erinnern, wo Sie weinend zu Ihrer Mutter gelaufen sind.
Was hat da die Mutter alles gemacht? Die Schramme gepustet, ein Pflaster geklebt, in den Arm genommen und ein Eis geholt. Bestimmt hat sie auch beruhigende Worte gesprochen.
Wir Erwachsenen suchen auch Trost. Auch uns Erwachsenen kann eine Mutter noch richtig guttun. Wir können nicht mehr auf ihrem Schoß sitzen. Wer seine Mutter noch hat, ruft diese vielleicht manchmal im Frust an. Sie hört dann zu, bemitleidet oder gibt einen guten Rat.
In der Bibel gibt es ein Bibelwort: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. Ja, ihr sollt an Jerusalem getröstet werden“ (Jes 66,13). Martin Buber hat den Vers noch genauer übersetzt: „Wie einen Mann seine Mutter, so will ich euch trösten“.
Der Prophet verheißt Trost für Erwachsene, erwachsene Männer und Frauen. Damals war die Stadt Jerusalem zerstört. Ein Teil der Bevölkerung verschleppt. Die ersten Gefangenen waren wieder heimgekehrt. Die Menschen begannen, die Stadt und den Tempel wieder aufzubauen. Das Leben war mühsam. Nicht alle Gefangenen waren zurückgekehrt. Verluste und Trennungen mussten verkraftet werden.
In diese Erfahrungen hinein spricht der Prophet: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. Ja, ihr sollt an Jerusalem getröstet werden.“ Wie trösten Mütter ihre erwachsenen Kinder? Sie trösten vor allem mit guten Worten: Lass den Kopf nicht hängen, schaue nach vorne, schlaf noch einmal darüber.
Der Prophet lädt die Zuhörenden ein, Trost zu finden in dem, was sie schaffen und geschafft haben: „an Jerusalem“. Auch das, was wir geschafft haben, kann Trost sein: ein gebautes Haus, gut entwickelte Kinder, ein Arbeitsplatz.
Ich wünsche Ihnen, den Lesenden, Trost durch die Begegnung mit unserem Gott und den Trost durch das, was Sie geschafft im Leben haben.
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Bereits zu Schulzeiten entdeckte Yves Brummel seine Leidenschaft für Journalismus, die er während seiner knapp neunjährigen Tätigkeit als Freier Mitarbeiter in der Lokalsportredaktion des Westfalen-Blatts in Gütersloh vertiefen durfte. Nach Stationen unter anderem in den Medienabteilungen von Arminia Bielefeld und Dr. Kurt Wolff sowie in der Sportkommunikation der Arvato-Medienfabrik landete er nach Abschluss seines Masterstudiums im Bereich Journalismus und Medienkommunikation als Freier Redakteur bei Lippe aktuell. Zudem war der gebürtige Gütersloher zu dieser Zeit für den Postillon in Lage tätig. Seit 2023 ist er Freier Redakteur bei der LWZ und schreibt für das Westfalen-Blatt in Schloß Holte-Stukenbrock.