Das erste seiner Art: OWL Afrofestival startet Ende August

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Andrea Gründer (Koordinatorin im Bunten Klassenzimmer NRW in Höxter, rechts) freut sich mit den anderen Akteuren auf das erste Afrofestival in OWL. Foto: OWL Afrofestival

Kreis Lippe/Bielefeld. Mit dem OWL Afrofestival bekommt nun auch Ostwestfalen-Lippe ein eigenes Afrofestival. Von Montag, 28. August, bis Sonntag, 3. September, wird über eine Vielzahl von Veranstaltungen der gesellschaftliche Zusammenhalt unter Berücksichtigung der afrikanischen Communities und ihrer Kulturen gefördert. Afrikanisches Gastland der ersten Edition des biennalen Festivals ist Burkina Faso.

Das diesjährige OWL Afrofestival verhandelt unter dem Leitsatz „Über den Tellerrand“ die Bedeutung ökologischen Landbaus und fairen Handels für die Frage danach, wie wir als Weltgemeinschaft Ernährungssicherheit und -souveränität sowie eine bessere Ernährung für alle Menschen realisieren können – global gedacht und zugleich lokal verortet in OWL und Burkina Faso.

Entsprechend setzt sich die Delegation aus Experten für Landwirtschaft und Kunsthandwerk sowie Vertretern staatlicher Institutionen wie der Handwerkskammer und interessierten Privatpersonen zusammen.

Der offizielle Empfang der etwa 30-köpfigen Delegation aus Burkina Faso findet am Montag, 28. August, von 10 bis 11 Uhr im Bielefelder Rathaus statt. Oberbürgermeister Pit Clausen ist eingeladen, den offiziellen Startschuss für das Festival zu geben.

Christina Osei wird in ihrer Funktion als Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Medien im NRW-Landtag das Land NRW repräsentieren und die Gäste aus Burkina Faso – unter ihnen der Minister für Industrieentwicklung, Handel, Handwerk und Klein- und Mittelunternehmen, Serge Gnaniodem Poda – begrüßen.

Das OWL Afrofestival startet mit der Aktionswoche in Bielefeld, tourt dann durch verschiedene Kommunen OWLs und feiert mit Festival-Event auf den Bielefelder Rochdale Barracks (Oldentruper Straße 65) am Samstag, 2. September, seinen krönenden Abschluss.

Die Aktionswoche vom 28. August bis zum 1. September steht im Zeichen des Austauschs und wechselseitigen voneinander und miteinander Lernens zum Schwerpunktthema „Über den Tellerrand – Burkina Faso und Ostwestfalen-Lippe im Austausch zu ökologischem Landbau und fairem Handel“, in Kooperation mit Partnern in fünf ostwestfälischen Kommunen.

Zu den einzelnen Stationen zählen unter anderem die Landesgartenschau in Höxter, der Biolandhof Strotdrees in Harsewinkel, die Fachschule für Agrarwirtschaft in Herford, der Biohof Meyer zu Theenhausen in Werther und die SoLaWi in Minden. Mit einem Wechsel aus fachlichem Input, diskursiven Formaten, abwechslungsreichen Praxiseinblicken, informellem Austausch und interkultureller Begegnung wird nicht nur ein Fachpublikum, sondern auch die interessierte breite Öffentlichkeit angesprochen.

Die Stationen

Dienstag, 29. August

Auf dem Biohof Meyer zu Theenhausen in Werther findet vormittags eine Hofführung statt und am Nachmittag um 15 Uhr ein öffentlicher Austausch zum Thema „ökologische/biologische Nahrungsmittelproduktion und Verarbeitung“.

Auf der Landesgartenschau in Höxter findet ein Kunsthandwerkmarkt auf dem Weserfestplatz mit Künstlern aus Burkino Faso statt (11 bis 17 Uhr). Um 15 Uhr gibt es dort noch einen Impulsvortrag von El Puente zu „Fairer Handel und Dialog mit Kunsthandwerkern“.

Mittwoch, 30. August

Nach einer Führung über den Biohof Strotdrees in Harsewinkel findet dort um 14.30 Uhr ein öffentliches Dialogformat zum Thema „Ökosysteme und Biodiversität: Agrarökologie stärken“ statt.

Auf der Landesgartenschau in Höxter findet ein Kunsthandwerkmarkt auf dem Weserfestplatz mit Künstlern aus Burkino Faso statt (11 bis 17 Uhr).

Donnerstag, 31. August

Der Besuch in der Fachschule für Agrarwirtschaft in Herford startet um 10 Uhr mit einer Besichtigung der Schule und bietet im Anschluss die Möglichkeit zum öffentlichen Austausch über das Thema „Zwischen Erhalt traditionellen Wissens und Nachwuchssorgen“. Danach geht es weiter nach Minden zur Fachhochschule, wo um 16 Uhr über „Neue (Organisations-) Formen kleinbäuerlicher Landwirtschaft und Regionalvermarktung“ diskutiert wird.

Auf der Landesgartenschau in Höxter findet ein Kunsthandwerkmarkt auf dem Weserfestplatz mit Künstlern aus Burkina Faso statt (11 bis 17 Uhr). Um 11.30 Uhr werden Künstler aus Burkina Faso einen Bronze-Workshop im Bunten Klassenzimmer veranstalten.

Freitag, 1. September

Die gesamte Delegation wird auf der Landesgartenschau vom Bürgermeister der Stadt Höxter begrüßt. Nach einer Führung über das Gelände der Landesgartenschau gibt es um 15.30 Uhr eine öffentliche Podiumsdiskussion unter dem Titel „Die Regionalitätsstrategie NRW: Ernährungssouveränität und regionale Wertschöpfungsketten im Kontext nachhaltiger Entwicklung“. Um 17 Uhr treten Adamo Dicko und Seno Blues auf der Bühne am Weserplatz auf.

Die Aktionswoche wird gefördert über die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW und vom Land Burkina Faso.

„Mehr als 80 Prozent der Menschen in Burkina Faso arbeiten in der Landwirtschaft. Damit hat dieser Bereich eine wichtige ökonomische und soziale Bedeutung. Allerdings sind die Folgen des Klimawandels bereits heute spürbar und bereiten dem Land große Probleme. Deshalb ist es sehr wichtig, sich über Themen wie nachhaltiger Landbau oder fairen Handel praktisch auszutauschen und gemeinsam neue Perspektiven zu entwickeln“, sagt Christiane Overkamp, Geschäftsführerin der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen, die den Austausch mit rund 77.000 Euro fördert.

Festival am Samstag

Das Festival-Event am Samstag, 2. September zielt darauf ab, der bis dato eher unterrepräsentierten afrikanischen Kunst und Kulturen eine Plattform zu bieten, Künstler mit afrikanischen Wurzeln als selbstverständliche Facette vielfältigen kulturellen Schaffens in NRW zu betrachten und als Teil unserer diversen Gesellschaft anzuerkennen.

Der Festivaltag mit Musik, Tanz, Kulturprogramm, Ständen und vielem mehr schafft einen niedrigschwelligen Zugang zu afrikanischer Kunst und Kulturen, ermöglicht interkulturelle Teilhabe, Begegnung und Miteinander.

Lokale und internationale Künstler werden mit Kandy Guira aus dem Gastland Burkina Faso auftreten, um gemeinsam das Zielpublikum anzusprechen und zu begeistern. Neben der Hauptbühne wird es eine Soundsystem-Area geben, präsentiert von dem Bielefelder Reggae-Sound Hot Wire Hi-Fi. Areas für Kinder, zum Entspannen und auch ein Bereich zum Thema Nachhaltigkeit sind ebenfalls eingeplant. Erwartet werden 3.000 Besucher.

Das Bühnenprogramm kombiniert Auftritte von Bands, Solo-Künstlern, Tanz- und DJ-Kollektiven mit Redebeiträgen und Interviewformaten. Zugegen wird auch die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Ophelia Nick, sein.

Zeitplan

14 Uhr: Einlass
14.30 Uhr: Adamo Dicko & Seno Blues
16 Uhr: Rockers Inc
17.15 Uhr: OWL Allstars
18.45 Uhr: Wahdat
19.55 Uhr: Connecting Family
20.15 Uhr: Surprise Act
22 Uhr: Kandy Guira
23.15 bis 0 Uhr: Black Kandy (DJ Show)

Parallel gibt es ein umfangreiches Bildungsprogramm mit Informationsangeboten und Gelegenheiten zum Mitmachen.

Das Festival wird gefördert über den Diversitätsfonds des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen, von der Stadt Bielefeld/dem Integrationsrat Bielefeld, dem DRK Bielefeld und dem Land Burkina Faso.

Weiterer Kooperationspartner und Mitveranstalter ist Engagement Global (mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung). (lwz)