Neue Perspektiven: Ausstellung in der Detmolder Galerie P 14

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Die Malerin Cornelia Prescher stellt zum ersten Mal in Detmold aus. Foto: Alina Knoerich

Detmold. „Nature makes Photography“ – unter diesem Motto kann noch bis Samstag, 28. Oktober, eine Ausstellung des Ateliers P 14 an der Paulinenstraße 14 in Detmold bewundert werden. Diese fordere Besucher dazu auf, alte Sehgewohnheiten zu verlassen und sich auf neue Perspektiven einzulassen.

Zum einen sind spezielle Fotografien von Ruth Güse und Dorothea Bornemann ausgestellt. Die Fotografinnen arbeiten bereits seit mehr als 30 Jahren zusammen und erschaffen jährlich circa sechs bis acht Fotos, die schlussendlich ihren Platz in einer Ausstellung rund um den Globus finden.

Zu sehen war ihre Arbeit unter anderem schon in New York, Kentucky, Polen, Mexiko, der Ukraine und Finnland. Güse berichtet über die Besonderheit der in Detmold ausgestellten Werke: „Wir fotografieren konkrete Motive, legen die Dias in Pflanzenteile ein und belichten sie anschließend. Somit verändern wir diese Motive durch den Kontakt mit Pflanzen – das ist ein einmaliger Prozess, den ich so sonst noch nie gesehen habe.“

Zum anderen steuerte die Künstlerin Cornelia Prescher verschiedene Zeichnungen und Malereien bei, bei denen sowohl unterschiedliche Maltechniken als auch Formate zur Geltung kommen und ein Spiel mit den Elementen der Kunst darstellen. Auch in Preschers erster Ausstellung in Detmold sind unter anderem neben Kunstwerken in Leinwandgröße, auch Postkartenformate anzuschauen.

Prescher erläutert: „Die kleinen Formate sind sehr spielerisch und können überall, zum Beispiel auch im Zug, entstehen. Ich finde, dass die Kluft zwischen Künstler und Betrachter sehr künstlich ist und möchte dazu anregen, ebenfalls künstlerisch tätig zu werden und einfach mal drauf loszumalen.“

Ebenfalls Teil der Ausstellung seien zudem Werke des finnischen Künstlers Jorma Oniken, der mit selbstgebauter Lochkamera zu Teilen surreale und aufgrund von Mehrfachbelichtung einzigartige Stadt- und Landschaftsansichten in schwarz-weiß erschaffen habe.

„Die Kombination aller Künstler und Kunstwerke ist was ganz Besonderes“, schwärmt Galeristin Kerstin Fürstenau-Wächter. „Ruth und Cornelia kannten sich bereits und nachdem Ruth das Konzept in Detmold erfahren hat, hat sie die Vision der Kombination der verschiedenen Arbeiten gesehen.“

Fürstenau-Wächter ergänzt zur Geschichte der Galerie: „Gemeinsam mit Anke Raupach habe ich dieses Atelier, mithilfe des Förderprogramms zur Innenstadtgestaltung, als ‚Pop-up‘ für acht Monate bis Ende des Jahres gemietet.“

Die beiden Künstlerinnen aus Lage haben zunächst selbst ausgestellt, wollten jedoch auch anderen Künstlern eine Bühne bieten. „Nature makes photography“ sei nun ihre zweite Ausstellung, im Dezember sei noch ein Kunst-Weihnachtsmarkt geplant.

Eröffnet wurde die Ausstellung mit einer Vernissage am 1. Oktober. Güse berichtet begeistert: „Die Vernissage war ein großer Erfolg und war gut besucht. Bis 16 Uhr waren circa 60 Besucher da.“ Die Künstlerinnen berichten zudem stolz von dem durchweg positiven Feedback, das sie erhalten haben.

Neben der interessanten Malerei und Fotografie sei auch die gute Konzeption positiv hervorgehoben worden. Von Montag bis Donnerstag zwischen 15 und 18 Uhr, freitags zwischen 14 und 17 Uhr und samstags zwischen 11 und 15 Uhr, stehen die Türen der Galerie 14 jedem Besucher offen.

Interessierte haben zudem die Möglichkeit, Kunstwerke für einen erschwinglichen Preis zu erwerben. Die Künstlerinnen freuen sich auf jeden Kunstbegeisterten. (ak)