Märchenhafte Überraschung: Freilichtmuseum Oerlinghausen verlängert Saison

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Das AFM Oerlinghausen veranstaltet an Allerheiligen eine Märchenlesung. Foto: AFM Oerlinghausen

Oerlinghausen. Eigentlich beendet das Archäologische Freilichtmuseum (AFM) Oerlinghausen stets am 31. Oktober die Saison und schließt bis zum 1. April des kommenden Jahres seine Pforten. Doch in diesem Jahr öffnet das Museum ausnahmsweise auch an Allerheiligen (1. November).

Ab 14 Uhr wird der Tag am Feuer würdig mit einer Märchenlesung von recht düsteren Geschichten der Inuit begangen. Die beiden Märchenerzähler Ricarda Koch und Jochen Hettig haben nicht ganz jugendfreie Erwachsenen-Geschichten speziell für diesen Tag vorbereitet: „Das Mädchen und der Häuptlingssohn“ handelt von der Liebe des Mädchens, die zuerst einen Mann tötete und ihn dann wieder zum Leben erweckte.

In „Der rettende Totenkopf“ gerät eine junge Frau an einen bösen Mann, der sie aussetzt. Sie bekommt aber Hilfe und Unterstützung von den Ahnen. In dem Märchen „Die Seele des Wals und das brennende Herz“ bringt sich hingegen ein dummer Rabe in äußerste Not.

Inuit-Märchen wurden von Generation zu Generation möglichst unverändert weitererzählt. Sie galten in der Regel als wahre Geschichten. Man betrachtete sie nicht als Unterhaltungsstorys, sondern als Summe der Erkenntnisse der Vorfahren.

Deshalb wurden die Märchen nicht für den besseren Konsum geglättet und gesäubert und hatten auch nicht immer ein Happy End. Für seine Lesung hat das AFM speziell Geschichten ausgesucht, die zu Allerheiligen passen. (lwz)