Dirigent Jonathon Heyward und Klavier-Solist Jonathan Fournel in der Konzerthalle im Kurpark

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Dirigent Jonathan Heyward.kommt nach Bad Salzuflen Foto: Laura Thiesbrummel

Bad Salzuflen. Wenn die „Nordwestdeutsche Philharmonie“ zu ihrem nächsten Konzertabend mit Johannes Brahms Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll op. 15 und Béla Bartóks Konzert für Orchester am Samstag, 11. November, ab 19.30 Uhr einlädt, wird Chefdirigent Jonathon Heyward am Pult stehen. Als Klaviersolist ist Jonathan Fournel zu sehen.

Johannes Brahms Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll op. 15

Das 1. Klavierkonzert op. 15 in d-Moll ist ein Konzert für Klavier und Orchester von Johannes Brahms. Es wurde ab 1854 komponiert und am 22. Januar 1859 unter der Leitung von Joseph Joachim und dem Komponisten am Klavier im königlichen Hoftheater in Hannover uraufgeführt. Im Frühjahr 1854, begann Brahms mit der Konzeption einer Sonate für zwei Klaviere in d-Moll. Doch musste er ernüchtert feststellen, dass sich seine Ideen mit zwei Klavieren nur unzulänglich umsetzen ließen.

Ein Versuch, den Entwurf in eine Sinfonie umzuarbeiten, blieb in den Anfängen stecken, weil Brahms sich mit der Kunst der Instrumentation nicht gut genug vertraut fühlte und fürchtete, mit dieser Unternehmung zu scheitern. 1855 hatte Brahms die Idee, den Entwurf des Kopfsatzes der Klaviersonate zu einem Klavierkonzert umzuarbeiten. Bis zum Herbst 1856 entstand so der 1. Satz eines Concerts für das Pianoforte mit Begleitung des Orchesters, der allerdings bis 1859 mehrmals überarbeitet wurde.

Béla Bartóks Konzert für Orchester

Das Konzert für Orchester ist eines der bekanntesten Stücke von Béla Bartók und zählt zugleich zu seinen beliebtesten und zugänglichsten Kompositionen. Bartóks Werk ist wohl das bekannteste einer Reihe von Stücken mit dem zunächst widersprüchlich erscheinenden Titel Konzert für Orchester. Bartók bezeichnete das Stück nach eigenem Bekunden deshalb als Konzert und nicht als Sinfonie, weil die einzelnen Instrumente eher solistisch und virtuos behandelt werden.

Das Konzert für Orchester schrieb Bartók 1943 mit 62 Jahren, kurz nach seiner Flucht vor dem Zweiten Weltkrieg aus Ungarn in die USA. Es handelte sich um eine Auftragsarbeit für die Stiftung des Dirigenten Sergei Kussewizki. Ohne diesen Auftrag hätte Bartók das Komponieren womöglich bereits nach dem 6. Streichquartett aufgegeben. So aber entstanden in der Folge noch mehrere weitere Werke, etwa die Sonate für Violine solo und das 3. Klavierkonzert. Die Uraufführung durch das Boston Symphony Orchestra am 1. Dezember 1944 in der Symphony Hall Boston unter Kussewizki war ein enormer Erfolg.

Dirigent Jonathon Heyward

Der Amerikaner ist seit Beginn des Jahres 2021 Chefdirigent der Nordwestdeutschen Philharmonie und wird diese Position zunächst bis zum Jahr 2024 bekleiden. Der von den UK Critics´Circles Music Awards 2020/21 mit dem „Young Talent Award“ ausgezeichnete Dirigent, der Gewinner des „Young Talent Award“ des Internationalen Dirigentenwettbewerbs 2015 in Besançon und vielen anderen hat seine musikalische Reise als Cellist und Kammermusiker begonnen. Nach dem Studium am Bostoner Konservatorium hat er im Fach Dirigieren an der Royal Academy of Music in London studiert.

Zu seinen aktuellen Engagements gehören das Debüt beim Baltimore Symphony Orchestra, Konzerte mit dem London Symphony Orchestra, Los Angeles Philharmonic, dem BBC National Orchestra of Wales, der Staatskapelle Halle und Osaka Symphony. Als weitere Höhepunkte sind die Engagements mit den Sinfonikern in St. Petersburg und Prag oder die Weltpremiere von Giorgio Battistellis neuer Oper „Wake“ mit der Birmingham Opera Company zu nennen.

Klavier-Solist Jonathan Fournel

Ein Meister am Klavier: Jonathan Foumel Foto: Marco Borggreve

Jonathan Fournel wurde 1993 in Sarrebourg geboren und begann im Alter von 7 Jahren Klavier zu spielen. Im Jahr 2000 begann er sein Studium bei Marianne Henry am Konservatorium von Sarreguemines und setzte es im folgenden Jahr bei Stéphane Seban am Konservatorium von Straßburg fort, während er auch Privatunterricht nahm. 2006 wurde er an der Musikhochschule Saarbrücken aufgenommen, wo er bei Robert Leonardy und Jean Micault studierte. 2009 setzte er sein Studium bei Bruno Rigutto, Brigitte Engerer, Claire Désert und Michel Dalberto am Konservatorium von Paris fort, wo er unter der Anleitung von Jean-Frédéric Neuburger auch kollaboratives Klavier studierte.

Jonathan Fournel trat in großen Konzertsälen auf, darunter UNESCO (Paris), Salle Cortot (Paris), Salle Gaveau (Paris), Auditorium Stefan Zweig (Nantes), CAC (Forbach), Gustav Mahler Auditorium (Mailand), Sala Verdi (Mailand), Teatro Communale di Modena, L’Arsenal (Metz), Carlo Felice Theatre (Genua), Royal Glasgow Concert Hall und Usher Hall (Edinburgh). Er tritt regelmäßig als Solist mit Orchestern auf, zuletzt zusammen mit dem Donna Musica Orchestra, dem Paris Conservatoire Orchestra, dem l’Orchestre National de Lorraine, dem Wallonie Royal Chamber Orchestra, der Sinfonia Varsovia und den Czech Virtuosi Orchestra, das Zagreb Radio-Television Orchestra, das Jiangsu Symphony Orchestra und das Royal Scottish National Orchestra.

Eintrittskarten sind im Vorverkauf zum Preis ab 25 Euro per E-Mail an theaterkasse@bad-salzuflen.de und telefonisch unter 05222-952909 sowie zu den Öffnungszeiten der Theaterkasse im Kurgastzentrum (Parkstraße 20) erhältlich. Restkarten, sofern verfügbar, sind an der Abendkasse (ab 18.30 Uhr) zu erwerben. (lwz)