Bad Salzuflen. Dass Einsamkeit eine Bedrohung für die Gesellschaft sein kann, das hat auch die Bundesregierung erkannt. Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat dazu Daten einer Langzeitanalyse ausgewertet und Strategien zur Eindämmung erarbeitet.
Einsamkeit wird die Volkskrankheit der Zukunft werden, so die Einschätzung der Stiftung Patientenschutz. Davon seien nicht nur, aber vor allem ältere Menschen betroffen, sagte deren Stiftungsvorstand Eugen Brysch schon vor zwei Jahren.
Einige soziale Einrichtungen haben dieses Thema bereits auf der Agenda. In Bad Salzuflen gibt es seit Mai dieses Jahres eine eigene private Initiative. Jasmine Lühring und Katharina Hoffmann haben aus dem Verein Herzenswunsch OWL heraus ein sich wiederholendes Treffen auf die Beine gestellt.
Alle zwei Monate, immer am letzten Samstag, laden sie in das Salinen Cafè in der Kurverwaltung ein. Beim zweiten Treffen dieser Art, das die beiden „Graue Haare, buntes Leben“ nennen, waren bereits fast 40 Teilnehmerinnen dabei. Die Betonung liegt tatsächlich auf Teilnehmerinnen, denn bisher fehlen die Männer. Das bedauern nicht nur die beiden Organisatorinnen, sondern vor allem auch die teilnehmenden Frauen, wie Teilnehmerin Ellen Barrg berichtet.
„Denn, das Treffen soll kein Kaffeekränzchen für ältere Damen werden, sondern für Austausch und Kennenlernen sein. Wer sich hier trifft, der wird sich möglicherweise auch an anderen Orten zu gemeinsamen Aktionen treffen“, sagt Jasmine Lührig. So seien natürlich auch Paare oder alleinstehende Männer herzlich eingeladen, teilzunehmen.
Alle Teilnehmer an den Treffen bekommen eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen – beides kostenlos. Finanziert wird das über Spenden und die 15 Vereinsmitglieder. Beim zweiten Treffen wurde unlängst ein Fragebogen verteilt, um zu erfahren, wo die Wünsche der Teilnehmer liegen, um das Treffen möglicherweise zu erweitern.
Ellen Barrg und ihre Tischnachbarinnen haben da schon klare Vorstellungen. Sie möchten sich öfter treffen und unter anderem wieder einen Tanztreff für Senioren einrichten. „So etwas hat es hier ja früher gegeben“, sagt die im Alter aus dem Ruhrgebiet in die Badestadt zugezogene Barrg und ergänzt: „Ich finde sowieso, dass sich die Stadt vielmehr um die Älteren kümmern sollte. Wir suchen schon seit langem nach kostenlosen Räumlichkeiten, etwa um zu tanzen.“ So sieht sie das erfolgreich eingerichtete Treffen im Salinen Café mehr als Plattform für weiteres.
Die 37-jährige Jasmine Lühring und ihre ein Jahr jüngere Mitstreiterin Katharina Hoffmann werden dies aber nicht leisten können. Die Vorbereitung für den geplanten zeitlichen Abstand benötigt schon jetzt jeweils sehr viel Zeit, sagen sie. Beide Frauen leisten das ehrenamtlich und sind berufstätig.
Sie sind gleichzeitig auch die Vorsitzenden des 2016 gegründeten Vereins Herzenswunsch OWL. Über ihn versuchen die beiden Frauen, Wünsche von hilfsbedürftigen Senioren durch gemeinschaftliches Engagement zu erfüllen. Ihre Vision ist die Förderung der Lebensqualität und Freude älterer Menschen in der Gemeinschaft.
Dazu gehört auch das Projekt „Zeitspenden“, das ältere und jüngere Menschen zusammenführen möchte, um gemeinsam Zeit zu verbringen. Auch dafür suchen sie noch nach ehrenamtlichen Helfern. Der Seniorentreff ist ein weiterer Schritt, der offensichtlich auf große Resonanz trifft.
Das kommende Treffen findet urlaubsbedingt am 5. Oktober statt. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung per E-Mail oder telefonisch unter der Rufnummer 0151/58720011 (ab 16 Uhr) notwendig. Weitere Informationen über den Verein gibt’s zudem auf seiner Homepage.
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Reiner Toppmöller ist seit Jahrzehnten als Freier Journalist in Ostwestfalen und Nordlippe im Einsatz. Sein Motto: „Wer hier die Herzen der Menschen erreicht, der hat viele Freunde auf Dauer gewonnen.“ Mit dieser Einstellung zu seiner Arbeit, schreibt der Mann, den man nur mit Hut kennt, seit 15 Jahren für die Redaktion Vlotho des Westfalen Blatts im Kalletal. Zudem war er mehr als 20 Jahre als Freier Mitarbeiter in der Redaktion von Lippe aktuell tätig. Die lokale Politik, aber auch das tägliche Geschehen, mit schönen und teilweise hochinteressanten Geschichten der Region, bilden dabei seine Schwerpunkte. Die Arbeit mit den Menschen, nicht über die Menschen, steht dabei für ihn im Vordergrund.
