Detmold. Alva kann Tiere verstehen. Alle Tiere. Und Tiere reden ständig und meist sehr laut. Doch auf Alvas neuem Internat sind ihre Fähigkeiten ganz normal. Mala ist in der Lage, Wasser zu beeinflussen, Till kann sich auf Bleistiftgröße schrumpfen und Jonas sogar seine Gestalt wechseln.
Fliegende Mitschülerinnen und Kinder, die durch Wände laufen, sind auf der Insel Nebelfels gar nicht ungewöhnlich. Frei nach der Devise „Normal ist langweilig“ finden dort alle einen Platz, an dem sie endlich dazugehören statt sich merkwürdig und „anders“ zu fühlen.
School-of-Talents-Autorin Silke Schellhammer, die im Rahmen des Kinder- und Jugendliteraturfests „Wortspielerei“ zur Lesung einlud, versteht es, Kinder mit ihren Geschichten in den Bann zu ziehen. Sieben Bücher sind es mittlerweile, die von den Abenteuern Alvas und ihrer Freunde erzählen. Aus zweien davon las sie im Haus Münsterberg vor rund 40 gebannt lauschenden kleinen und großen Zuhörern.
Mit dabei waren auch die fünf Teilnehmerinnen des Workshops „Mit Georg und Theo unterwegs“ für junge Reporterinnen. Ausgestattet mit Notizblock, Stift und Kamera brachten sie das Geschehen stichwortartig zu Papier, um anschließend in einer Redaktionssitzung ihre Eindrücke in Sätze zu fassen und ganz nebenbei zu erfahren, welches Rüstzeug ein „Pressemensch“ für seine Arbeit benötigt, wie die Seitenplanung funktioniert und dass es nicht immer selbstverständlich war, Informationen veröffentlichen und seine Meinung frei äußern zu dürfen.
Sind es heute Organisationen wie „Reporter ohne Grenzen“, die sich für Pressefreiheit einsetzen, waren es in der Vergangenheit Menschen wie die Detmolder Georg Weerth (1822–1856) und Theodor Althaus (1822–1852), die sich für Demokratie, Pressefreiheit und Gleichberechtigung stark machten. Sehr interessiert am Schicksal der „beiden alten Herren“ – wie eine Teilnehmerin die zwei Vorreiter der Pressefreiheit liebevoll nannte – lernten die fünf Mädchen auf einem Rundgang durch die Detmolder Innenstadt deren Geburts- und Wirkungsstätten kennen und erfuhren, dass auch Strafen und Haft Georg und Theo nicht von ihrem Ansinnen abhalten konnten.
„Die Unentbehrlichkeit von Presse- und Meinungsfreiheit zu erkennen, ist essentiell für die Sicherung der Demokratie. Und deshalb ist es umso wichtiger, dass wir uns schon früh mit diesen Themen beschäftigen. Menschen aller Altersgruppen sollten erkennen, dass man die Kraft der Sprache nur da ausschöpfen kann, wo Freiheit herrscht“, erläuterte Workshopleiterin Maja Machalke. Ein Anliegen, das sie und ihr Team den jungen Menschen ohne erhobenen Zeigefinger, dafür aber mit viel Spaß und Leichtigkeit nahegebracht haben.
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Recherchieren, interviewen, berichten – dafür brennt Karen Hansmeier. Für Wörter. Für Sätze. Für Sprache. Für Inhalte. Fundiert und verständlich. Prägnant und feinfühlig. Sachlich oder emotional. Passgenaue, aber darum nicht minder schöne Formulierungen und wertige Layouts sind ihr Ding – sei es online „geklickt“ und „gewischt“ oder Seite für Seite per Hand geblättert. Insbesondere das Berichten über „Kultur“ in ihren vielfältigen Erscheinungsformen sowie die Begegnungen mit „Land und Leuten“ sind die Aspekte ihres Berufs, die ihr das Herz aufgehen lassen.