Präventionsrat für Schötmar: Modell aus Niedersachen soll Hilfe bringen

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Dirk und Knut Hallmann, Quartiersmanager in Schötmar, Ute Marks, Dortmunder Büro Stadt und Handel, sowie Bürgermeister Dirk Tolkemitt (von links) werben für die Teilnahme am Präventionsrat in Schötmar. Foto: Reiner Toppmöller

Bad Salzuflen-Schötmar. Unter der Geschäftsführung des Quartiersmanagements soll in Schötmar ein Präventionsrat gegründet und eine Plattform für kreative Lösungen und gemeinsame Strategien zur Kriminalitätsprävention und zur Förderung eines sicheren und harmonischen Lebensraums im Stadtteil geschaffen werden.

Eine Informationsveranstaltung sollte unlängst Aufklärung über das Projekt geben, das bereits in 174 Gemeinden in Niedersachsen erfolgreich eingesetzt wird. Rund 60 Menschen folgten den Ausführungen von Dirk Hallmann, der seinen Bruder Knut, Quartiersmanager in Schötmar, dabei unterstützen will, einen solchen Rat einzusetzen.

Die beiden erfahrenen ehemaligen Polizisten wissen, wovon sie sprechen. Dirk Hallmann war 47 Jahre bei der Polizei unter anderem verantwortlich für den Rotlichtbezirk in Hannover; sein Bruder Knut zuletzt Bürgermeister einer Samtgemeinde in Niedersachsen.

Im Präventionsrat sollen neben engagierten Bürgern auch die Stadtverwaltung, die Polizei, Schulen, Sportvereine, soziale Einrichtungen und Gewerbetreibenden zusammenkommen, um für sicherheitsrelevante Problemstellungen gemeinsame maßgeschneiderte Lösungen und Maßnahmen für Schötmar zu entwickeln.

Dabei soll es nicht nur um die Verhinderung von Straftaten und Reduzierung von Unfallrisiken, sondern auch um die Entwicklung eines lebenswerten und attraktiven Wohnumfelds im Ortsteil gehen.

„Die Gründung des Präventionsrates wäre ein Meilenstein und eine große Chance für Schötmar“, betonte Bürgermeister Dirk Tolkemitt und ergänzte: „Durch die enge Zusammenarbeit verschiedener Akteure könnten wir gezielt auf die Bedürfnisse des Ortsteils eingehen und konkrete Lösungen entwickeln, die das Leben in Schötmar sicherer und lebenswerter machen.“ Allerdings, so betonte der Bürgermeister auch, sollte in diesem Gremium ausschließlich Menschen tätig werden, die auch in Schötmar lebten.

Die Mitarbeit in einem solchen Präventionsrat, ist ehrenamtlich, was im Laufe des Abends zu einer heftigen Diskussion führte, als einige Teilnehmer der Versammlung forderten, die Vertreter der Migrationsverbände mit einer Aufwandentschädigung zu entlasten, da sie mit dem deutschen Ehrenamt nicht vertraut seien.

Sowohl Dirk Hallmann als auch Bürgermeister Dirk Tolkemitt lehnten dies allerdings konsequent ab. Dirk Hallmann zeigte nicht nur einen Film eines seit 20 Jahren gut funktionierenden Präventionsrates in Buxtehude, sondern verwies mehrmals auf die Kraft des Ehrenamtes und die daraus entstehende Vernetzung für einen Ortsteil wie Schötmar.

Ute Marks, vom Dortmunder Büro Stadt und Handel, das die Stadt beim Quartiermanagement unterstützt, verwies auf die bereits erfolgreichen Projekte des Quartiersmanagements wie Sauberkeit und Sicherheit, die Mülltrennungsbroschüre in den Sprachen der Migranten und das Quartiershausmeister-Projekt.

Dirk Hallman warb zum Abschluss noch einmal um die Teilnahme am Präventionsrat. Es gehe nicht allein um das subjektive Sicherheitsgefühl, einige der Anwesenden bemängelten, dass der Sicherheitsaspekt zu sehr in Vordergrund stehe, sondern es gehe um Netzwerke, flexibles Handeln und die Vernetzung von Gruppen und Personen zum Wohle des Stadtteils.

Ende September soll es zur Gründung des Präventionsrates kommen. Bis dahin sollen alle angesprochenen Gruppen und Verbände, aber auch Einzelpersonen gewonnen werden. Geplant sind dann regelmäßige Treffen, bei denen aktuelle Anliegen der Bürger besprochen und konkrete Maßnahmen erarbeitet werden sollen. Ergänzend sollen Informationsveranstaltungen und Workshops angeboten werden, um die Bürgerschaft aktiv in den Präventionsprozess einzubinden.