Lemgo. Erst leise, dann immer kraftvoller drangen die Klänge aus allen Ritzen in die gesamte Aula des Marianne-Weber-Gymnasiums in Lemgo. Anschließend steigerten sie sich auf der Bühne und gipfelten in berührenden Tönen und mitreißenden Melodien, die die Chöre während ihres Konzerts für das Publikum vorbereitet hatten.
Das zweite Jahreskonzert der „Lemgo Voices“, bestehend aus dem Frauenchor „High Voices“ und dem gemischten Chor „Mixed-Voices“, unter der Leitung von Anne Miebach und
Nadine Brokmann, war dieses Mal noch etwas größer aufgespannt.
Auch in diesem Jahr wurde wieder überwiegend a cappella gesungen, Abwechslung kam aber nicht nur durch die Auswahl der Stücke zustande, sondern auch dadurch, dass einige Lieder mit Klavier, Gitarre oder Djembe begleitet wurden. Unbekanntere Klänge wie „Umaj“ oder „Quiet Lake“, die aus der Tiefe aufzusteigen schienen, zogen die Zuhörer in den Bann, während altbekannte Gassenhauer à la „Westerland“ von den Ärzten oder „Don’t stop me now“ der Rockband Queen das Publikum in Partylaune versetzten.
Gänsehautfeeling gab es auch beim Song „Zombie“ der Cranberries. Ursprünglich als Protestsong gegen den Nordirlandkonflikt geschrieben, war er in Lemgo ein Statement für
den Frieden auf der Welt, das von allen Sängern der LemgoVoices zusammen und damit entsprechend stimmgewaltig und eindringlich dargeboten wurde.
Mit weiteren Stücken aus dem Rock- und Pop-Repertoire war der befreundete Chor „Chor&More“ aus Paderborn unter der Leitung von Tobias Richter zu Gast. Songs zum Mitwippen aus den 80ern, wie „Take on me“ von A-ha oder „Soulfood to go“ der Gruppe
Manhatten Transfer zogen mehr als berechtigt begeisterten Applaus nach sich.
Aber auch nachdenklichere Töne wie Cyndi Laupers Song „True Colors“, eine Ode an die Vielfalt und innere Schönheit eines jeden Menschen und dem Appell, nicht zu verzweifeln, hinterließen beim Publikum einen bleibenden Eindruck. Dank engagierter Schüler des gastgebenden Gymnasiums war zur Freude aller Besucher, die die Aula des Gymnasiums bis auf den letzten Platz füllten, in der Pause des mehr als zweistündigen Programms auch hervorragend für das leibliche Wohl gesorgt worden.
Mit einem irischen Segensgruß und der Zugabe „Bring me sunshine“, die von einigen Ukulele-Spielern, darunter ebenfalls Schülerinnen des Marianne-Weber-Gymnasiums, begleitet wurden, verabschiedeten alle Mitwirkenden gemeinsam das Publikum mit bester Laune und ein paar alten und neuen Ohrwürmern in den Abend.