Lemgo. An der Lemgoer Realschule ist es seit längerer Zeit schon zu eng geworden, so dass mehrere Klassen in Schulcontainer ausweichen mussten. Aber auch die bestehenden denkmalgeschützten Gebäude des Altbaus müssen dringend saniert werden. Diese entstanden in den 1960er- Jahren.
Nun bekommt die Realschule endlich eine Generalüberholung und direkt stand ein wichtiger Schritt an: Der Spatenstich für den Neubau an der Kleiststraße ist gesetzt. Die neue Fahrradabstellanlage war schon in den Sommerferien fertig geworden. Wo die alten Fahrradständer standen, rollen nun die Bagger für das neue Schulgebäude, in dem die Unterstufe ihren Platz finden wird.
„Im Verwaltungstrakt sind wir schon länger dabei und haben dort die Zeichen auf Rundumerneuerung gestellt. Für diesen Neubau mussten wir erst Platz schaffen, das hat uns vor Baubeginn schon die neue Fahrradabstellanlage beschert“, sagte Bürgermeister Markus Baier. Zehn Klassenräume, sechs Differenzierungsräume, ein Ganztagsbereich, eine Lehrküche, ein Bereich für die Lehrkräfte, ein Selbstlernzentrum, Loggien zum Lernen an der frischen Luft – der Neubau der Realschule wird viele Funktionen gleichzeitig erfüllen. 3.500 Quadratmeter Bruttogrundfläche sind auf Keller, Erdgeschoss, erstes und zweites Obergeschoss sowie einen Technikbereich verteilt. Das Dach des Neubaus teilen sich ein Gründach (ein Drittel) und eine Photovoltaik-Anlage (zwei Drittel).
Das Büro Hautau.Winterhalter aus Freiburg und die Landschaftsarchitekten AG Freiraum hatten den Architekturwettbewerb für den Realschulneubau gewonnen. Frank Winterhalter erklärte die Herausforderungen des Projekts: „Wir haben einen Bestandsbau, der unter Denkmalschutz steht und zu großen Teilen aus Beton besteht. Eine zeitgemäße Anforderung ist aber, dass wir heutzutage nachhaltig planen und bauen, deswegen setzen wir auf eine Kombination von Beton und Holz.“ Nach dem Baustart für den Neubau werden im Frühjahr die Arbeiten am Außengelände starten.
Schulleiterin Dorit Meier lobte, von Beginn an bestens in den Planungsprozess eingebunden worden zu sein: „Wir freuen uns sehr darauf, endlich mehr Platz zu haben, der fehlt uns nämlich gerade sehr. Außerdem berücksichtigt die Planung unsere Bedürfnisse. So hoffe ich, dass die Fußbodenheizung und die Lüftungsanlage, die beide auch zur Kühlung genutzt werden können, uns ein wenig Unterrichtsausfall an heißen Sommertagen ersparen können. Das würde uns und die Eltern sehr freuen, auch wenn das bei den Schülern vielleicht anders aussieht“, scherzte die Schulleiterin.
Für die 6.750 Quadratmeter Außen- und Grünfläche um das Gebäude herum hat die AG Freiraum eine neue Gestaltung entworfen. Schattige Bauminseln mit Sitzgelegenheiten und Tischtennisplatten werden auch bei Sommersonne ein Anziehungspunkt in den Unterrichtspausen sein. Im Vergleich zu vorher wird die Zahl der Bäume auf den Außenflächen verdoppelt. Etwa 1.000 Quadratmeter Fläche werden entsiegelt. Weitere Sitzgelegenheiten und Bewegungsangebote bieten Ausgleich zum Schulunterricht.
Den Auftakt für den Neubau machen die Arbeiten für die Regenwasserzisterne, die über ein Bewässerungssystem die Pflanzen auf dem Gelände mit dem notwendigen Nass versorgen soll. In Betrieb gehen soll der Neubau zum Schuljahr 2026/2027. Die Kosten für den Neubau, die
Außenanlagen und auch die Fahrradabstellanlage sind ein Teil des 19-Millionen-Euro-Pakets, das für den Neubau der Realschule und die Neugestaltung der Außenanlagen eingeplant ist.