Generalversammlung der Lemgoer Schützengesellschaft

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Pavlos Poursanidis als Leutnant (links) wurde wie Philip Hillebrand als Kassenprüfer (rechts) neu gewählt, ganz zur Freude von Oberst Jörg Mayer, Adjutant vom Major Sven Andreas Bothe und Schriftführer Wilfried Thiel (von links). Foto: Andreas Leber

Lemgo. Die Lemgoer Schützengesellschaft von 1575 e. V. lud unlängst zu ihrer Generalversammlung ein, und 151 der 1.371 Schützenschwestern und Schützenbrüder folgten der Einladung. So standen doch einige Themen auf der zehn Punkte umfassenden Tagesordnung, an denen großes Interesse herrschte.

Nach der Begrüßung und musikalischen Einleitung durch den Spielmannszug „Blau-Weiß“ standen einige Gedenken an die Menschen an, die im vergangenen Jahr verstorbenen waren.

Der Spielmannszug „Blau-Weiß“ spielt zu Beginn und am Ende einige Stücke aus seinem Repertoire. Foto: Andreas Leber

Aufgrund der Teilnehmerzahl verkündete Oberst Jörg Mayer anschließend, dass man an diesem Abend beschlussfähig sei und die Generalversammlung stattfinden könne. Das Protokoll der vergangenen Generalversammlung vom 25. März 222 wurde von den Anwesenden einstimmig genehmigt.

Danach stand der Bericht des Vorstands an, der einen Rückblick auf das vergangene Jahr, sowie den Kassenbericht gab. Dafür stand der Vorstand um Oberst Jörg Mayer, Major Daniel Becker, Adjutant vom Major Sven Andreas Bothe, Schriftführer Wilfried Thiel, Hauptmann Delia Poursanidis und Hauptmann Heiner Rehm den Anwesenden für Fragen bereit.

Oberst Jörg Mayer begrüßt die anwesenden Schützenschwestern und Schützenbrüder. Foto: Andreas Leber

Der Rückblick stand durch Corona jedoch unter keinem guten Stern. So stand damals etwa die Frage im Raum: Schützenfest – ja oder nein? Man entschied sich am Ende für die Durchführung und erhielt vom Heimatministerium eine Förderung über 10.000 Euro. Danach fand jedoch ein komplettes Umdenken des bisherigen Konzeptes statt, da man weder ein Zelt noch Personal oder die benötigte Deko bekam.

Alles war plötzlich nicht mehr verfügbar oder wurde wahnsinnig teuer. Am Ende hatte man dennoch Glück und es konnte ein gelungenes Schützenfest gefeiert werden. Im Resümee stellte man aber fest, dass es in Zukunft nicht so weitergehen könne. Eine Budget-Grenze müsste gesetzt und langfristige Verträge geschlossen werden, die gegebenenfalls Rabatte ermöglichten. Man brauche für die Zukunft Planungssicherheit.

Verschiedene Events wären 2022 ebenfalls erfolgreich durchgeführt worden, wie etwa der Karneval, das Pfingstkonzert im Abteigarten oder der Jahresabschluss zu Silvester. Trotz vieler Schwierigkeiten im vergangenen Jahr seien aber alle Konten der Schützengesellschaft im Haben, sagte Major Daniel Becker in Vertretung für die Rechnungsführerin Birgit Becker.

Major Daniel Becker verliest den Kassenbericht und weist auf verschiedene zusätzliche Kosten und nötige Reparaturen hin. Foto: Andreas Leber

Ein bedeutender Punkt ließ beim Kassenbericht aber aufhorchen: Durch das vergangene Schützenfest wurde ein Minus von 62.000 Euro erwirtschaftet, was im Vergleich zu den vorherigen Schützenfesten deutlich höher ausfiel.

Auch sprach man die Pflege an, die nicht nur die Bäume, den Parkplatz oder das Schützenhaus betreffen würden. Die Rede war von verschiedenen nötigen Reparaturen wie an der wohl von einem Einbruchsversuch beschädigten Eingangstür, an der Heizungsanlage, am Dach und am Schießkanal.

Die beiden Kassenprüfer Nils Bobenhausen und Björn Struck bescheinigen, dass alles ordnungsgemäß geprüft wurde. Foto: Andreas Leber

Die beiden Kassenprüfer Nils Bobenhausen und Björn Strunck bescheinigten, dass alles ordnungsgemäß geprüft worden sei, sodass es bei der Abstimmung eine einstimmige Entlastung des Vorstands für das vergangene Geschäftsjahr gab.

Als neuer Kassenprüfer wurde danach beinahe einstimmig Philip Hillebrand gewählt. Für etwas Unruhe sorgte noch die Erhöhung des Mitgliedsbeitrags. Dieser beträgt ab sofort 60 Euro im Jahr, Jugendliche zahlen 30 Euro.

Auch in diesem Jahr sind wieder einige Events wie das Pfingstkonzert im Abteigarten (29. Mai), Ausmarsch zum Schützenfest Brake (11. Juni), eine Art Sommerfest als Oktoberfest mit der Band „Alpenbanditen (1. September), Jugendschützenfest und Vereinsmeister (2. September), der beliebte Karneval (11. November) oder das Bataillionsweihnachtsschießen (25. November) geplant. 2024 steht dann wieder das Schützenfest in Lemgo und 2025 das große 450-jährige Jubiläum an. Im Zuge dessen regte ein Schützenbruder die mögliche Aufnahme in die UNESCO-Welterbe-Liste an, deren Umsetzung Schriftführer Wilfried Thiel nun prüfen möchte. (al)