„On the road to Dingsbums“: Joachim H. Peters stellt neuen Roman vor

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Krimiautor Joachim H. Peters hat einen neuen Roman geschrieben: Dieses Mal dürfen sich die Leser auf einen Roadtrip Richtung Polen freuen. Foto: Fotostudio Flentge Lage/Herford

Kreis Lippe/Oerlinghausen. Wenn Joachim H. Peters an diesem Samstag sein neues Werk auf der Frankfurter Buchmesse der Öffentlichkeit präsentiert, werden nicht wenige seiner treuen Leser überrascht sein: Mit „On the road to Dingsbums“ hat der Oerlinghauser Krimiautor seinen ersten Roadtrip-Roman geschrieben – gänzlich auf Verbrechen verzichtet er darin jedoch nicht.

In dem 312 Seiten umfassenden Buch begeben sich sechs ahnungslose Senioren – ein Buchhändler, eine Ärztin, ein Oberfinanzsekretär, eine Autohausbesitzerin, ein Amtsrichter und die Schauspielerin Lucy, die sich für einen internationalen Filmstar hält und am liebsten Sterbeszenen spielt, und ihre Altenpflegerin Alina zwecks Ausflugsreise an Bord eines alten VW-Busses.

„Reisewerbung“ der etwas anderen Art: In seinem Schaufenster wirbt das Bestattungshaus Bohle-Heilmann in Oerlinghausen für „On the road to Dingsbums“. Foto: Privat

Gefahren wird dieser von Mischa, der auf der Flucht vor zwei Geldeintreibern, die ihm der Boss einer Spielhallenkette auf den Hals gehetzt hat, jedoch zufällig ans Steuer gerät. Erst zu spät bemerkt er, dass er in dem vor einem Bielefelder Seniorenheim mit laufendem Motor geparkten Gefährt nicht allein sitzt.

Geistesgegenwärtig gibt sich Mischa als Fahrer der Seniorentruppe aus. Seine Passagiere ahnen nichts von den Verfolgern, und auch nicht, dass der Betreiber des Seniorenheims bankrott ist und sie in Wirklichkeit nach Polen abschieben will. Als wäre das alles nicht schon kompliziert genug, schleppt Lucy auch noch einen ausgesetzten Hund an. Was es mit ihm auf sich hat, erfährt der Leser übrigens ab Seite 235.

Unterwegs auf der A2 Richtung Polen, der so genannten „Warschauer Allee“, würden laut Joachim H. Peters unerwartete Glücksmomente des Herzens, unerwartete Wiedersehen, ein Abend voller unfreiwilliger Komik, bei dem Alkohol eine nicht unwesentliche Rolle spiele, ein paar brenzlige Situationen auf der Autobahn und jede Menge Pinkelpausen auf seine Protagonisten warten.

Entstehungsprozess

„Nach 21 Krimis hatte ich die Idee mal keinen Krimi, sondern ein Buch zu schreiben, in dem alte Menschen die Protagonisten sind, denn wie sagte schon Alfred Hitchcock? ‚Der Mensch lebt nicht vom Mord allein.‘ Aber wie es so ist, man kommt von seinem Genre nicht ganz los, auch wenn ich mich hier mit Morden komplett zurückgehalten habe. Es ging mir in erster Linie darum, die Lebensgeschichten dieser Menschen zu erzählen und in die Handlung zu integrieren“, beschreibt Peters den Entstehungsprozess von „On the road to Dingsbums“.

Trotz der skurrilen und komödiantischen Passagen schneidet Peters in seinem Roman auch ernste Themen wie Altern, Einsamkeit und Demenz an. „Mein Aufgabengebiet in den letzten Jahren meiner Dienstzeit bei der Polizei war: Prävention von ‚Straftaten zum Nachteil älterer Menschen‘, da hat man eine Menge erlebt“, sagt der 66-Jährige.

Bei seinen Vorträgen und Gesprächen habe er oft erlebt, wie einsam und unglücklich und teilweise auch verbittert ältere Menschen seien, weil sie glaubten, im Leben etwas verpasst zu haben. „Ich finde, im Alter sollte man glücklich und zufrieden sein und vielleicht gibt dieses Buch dem einen oder anderen den Anstoß mal darüber nachzudenken, was man immer schon mal machen wollte und nun machen sollte“, ergänzt er und merkt noch an: „Ich sage immer: Sehen Sie nicht so viel zurück, da waren sie nämlich schon.“

Neue Wege

Doch nicht nur inhaltlich ist Peters dieses Mal neue Wege gegangen. So wurde das Buchcover komplett von Künstlicher Intelligenz kreiert. „Es ist Wahnsinn, was die KI mittlerweile kann, aber gleichzeitig auch erschreckend“, betont der pensionierte Kriminalhauptkommissar.

Eine weitere Neuerung betrifft auch die Verlegung des Buches, das im KBV-Verlag aus Hillesheim erschienen und ab sofort für 15 Euro im Handel erhältlich ist (ISBN 978-3-95441-698-1). Zu dem Wechsel habe ihm sein regulärer Verleger Matthias Borner geraten. „Er meinte zu mir, dass das Buch zu gut sei, um es in einem ostwestfälischen Kleinverlag zu veröffentlichen. Mit dem KBV-Verlag und seinen Möglichkeiten können wir dem Buch noch mehr deutschlandweite Aufmerksamkeit schenken“, erklärt Peters.

Eine Zusammenarbeit, die bereits vor der Veröffentlichung erste Früchte trägt: So preist etwa Schauspieler Sky du Mont (77, „Der Schuh des Manitu“) das Werk mit folgenden Worten an: „Ein Roman voll Herz und Hoffnung.“

So kommt es nicht von ungefähr, dass Joachim H. Peters auch schon die infrage kommenden Schauspieler für eine mögliche Verfilmung des Stoffes vor Augen hat. „Ich habe schon klare Vorstellungen, wer welche Rolle spielen könnte. Jetzt muss sich nur noch jemand finden, der es umsetzen möchte“, sagt Filmliebhaber Peters schmunzelnd.

Lesereise und neuer Krimi

Bis es soweit ist, begibt sich Peters ab Ende Oktober aber zunächst auf große Lesereise durch Ostwestfalen-Lippe. Zu sehen ist er am Dienstag, 29. Oktober, ab 19.30 Uhr, mit der Premierenlesung in der Buchhandlung Blume in Oerlinghausen, am Donnerstag, 7. November, um 19.30 Uhr, in der Stadtbücherei Bielefeld-Stieghorst, am Mittwoch, 13. November, um 19 Uhr, in der Bonifatius Buchhandlung in Paderborn, am Donnerstag, 2. Januar 2025, um 19.30 Uhr, im Foyer des Kurtheaters in Horn-Bad Meinberg, am Freitag, 24. Januar 2025, um 19.30 Uhr, im Bürgerhaus in Lage sowie am Donnerstag, 6. Februar 2025, um 19.30 Uhr, in der Stadtbücherei in Blomberg.

Und auch für die Fans seiner Kriminalgeschichten gibt es gute Nachrichten: Die Arbeiten an seinem 22. Krimi, dem 13. Koslowski, seien, frohlockt Peters, bereits weit fortgeschritten. Erscheinen soll er im April des kommenden Jahres.


Die LWZ verlost zudem fünf von Joachim H. Peters handsignierte Exemplare seines neuesten Buches „On the road to Dingsbums“. Um an der Verlosung teilzunehmen, gilt es die folgende Frage zu beantworten und die korrekte Lösung per E-Mail mit dem Stichwort „Dingsbums“ an gewinnspiel@lwz24.de zu schicken: Wie heißt der Fahrer des alten VW-Busses in Peters‘ neuem Roman? Einsendeschluss ist Mittwoch, 23. Oktober 2024. Die Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt; der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Bücher können im LWZ-Verlagshaus (Plantagenweg 34, 32758 Detmold) abgeholt werden.