Entscheidung in Düsseldorf: Lemgo soll zweites Krankenhaus in Lippe bleiben

431
Das Klinikum Lemgo kommt nicht aus den Schlagzeilen. Foto: Kreis Lippe

Kreis Lippe/Düsseldorf. Einen dicken Rüffel aus Düsseldorf müssen Landrat Dr. Axel Lehmann und der Geschäftsführer des Klinikums Lippe, Dr. Johannes Hütte, wegstecken. Wie berichtet, waren die beiden Verantwortlichen für die Krankenhäuser in Lippe im Gesundheitsministerium, um für die Schließung des Hauses in Lemgo und die Zusammenlegung von Fachabteilungen nach Detmold zu werben.

Dort sieht man die Notwendigkeit und die Eile, mit der das alles passieren sollte, jedenfalls nicht. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann erteilt im Gespräch mit dem lippischen Landtagsabgeordneten Klaus Hansen den Verlegungsplänen von Landrat Dr. Lehmann und Klinikum-Geschäftsführer Dr. Hütte eine klare Absage.

Klaus Hansen teilt in einer aktuellen Pressemitteilung Folgendes mit: „NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat klargestellt, dass der Standort Lemgo des Klinikums Lippe künftig als Krankenhaus der Grundversorgung mit einer Notaufnahme erhalten bleiben soll. Dazu gehören ausdrücklich auch die seitens des Landes bereits zugewiesenen fachbezogenen Leistungsgruppen.“

Klaus Hansen, der sich seit Monaten regelmäßig mit dem Minister zu den Perspektiven des Klinikums Lippe austauscht weiter: „Der Minister hat mir gegenüber deutlich gemacht, dass der Standort des Klinikums Lippe in Lemgo als zweites Krankenhaus im Kreis Lippe mit Grundversorgung, Notaufnahme, den zugesicherten Leistungsgruppen und den damit in Zusammenhang stehenden stationären und ambulanten Angeboten unbedingt erhalten werden soll. Das Ministerium will ausdrücklich ein leistungsfähiges Krankenhaus in Lemgo. Es ist Aufgabe der Kommunalpolitik, jetzt dafür zu sorgen“.

Der Minister habe auch klargestellt, dass der Kreis Lippe aufgrund seiner hohen Einwohnerzahl zwei echte Krankenhäuser brauche, so Hansen.

Die von Landrat Dr. Axel Lehmann und Klinikum-Geschäftsführer Dr. Johannes Hütte immer wieder als negativ dargestellten Rahmenbedingungen der Landespolitik für den Klinikstandort in Lemgo kritisiert Hansen in aller Deutlichkeit: „Minister Laumann ist, ebenso wie ich, überaus irritiert über die in Lippe verbreitete Darstellung des mangelnden Rückhaltes aus Düsseldorf. Für Ministerium und Minister war eine Schwächung des Standortes Lemgo nie ein Thema.“

Der Landrat und sein Klinikumsgeschäftsführer wurden nach ihrem Termin im Gesundheitsministerium in der vergangenen Woche mit einer klaren Hausaufgabe zurück nach Lippe geschickt: Ein konkretes Konzept für den Standort Lemgo, das eine nachhaltige Versorgung der Bevölkerung sicherstellt, zu präsentieren.

„Genau das, nicht weitere verzweifelte Legitimationsversuche für eine Zentralisierung nach Detmold, ist jetzt erforderlich. Der Standort hat eine gesicherte Zukunft. Aufgabe der handelnden Akteure ist es nun, diese mit Leben zu füllen und keinen Zentralisierungsdruck seitens des Landes NRW herbeizureden“, so Hansen.