Gedenken und pflanzen: Gräber auf den Frühling vorbereiten

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Die Totengedenktage im November bieten eine besondere Möglichkeit, an Verstorbene zu erinnern. Foto: fluwel.de

Verstorbene Familienmitglieder und Freunde vergisst man nie. Sie sind immer bei uns und zaubern uns beim Erinnern ein Lächeln ins Gesicht. Sind wir traurig wegen des Verlusts, suchen wir Trost in schönen Momenten und holen alte Fotos hervor.

Diese Augenblicke kommen unterschiedlich häufig vor, doch sie sind Teil unseres Lebens. Vor allem im November, während der bekanntesten Totengedenktage, erinnern wir uns in besonderem Maß an Verstorbene.

Gedenktage in der dunklen Jahreszeit

Los geht es gleich Anfang November mit Allerheiligen und Allerseelen. Diese beiden Gedenktage werden von der römisch-katholischen Kirche bereits seit dem vierten respektive zehnten Jahrhundert begangen. Wird am 1. November in erster Linie den Heiligen gedacht, ist der 2. November der Tag aller Verstorbenen. Die Menschen besuchen die Friedhöfe aber an beiden Daten.

Wurde früher vornehmlich Gebäck auf die Gräber gelegt, werden heute in erster Linie Kerzen und Grablichter aufgestellt – ein schöner Brauch in der dunklen Jahreszeit.

Der nächste Gedenktag ist der Volkstrauertag. Er findet stets am zweitletzten Sonntag vor dem ersten Advent statt. An diesem Tag wird vornehmlich den Opfern von Krieg, Gewaltherrschaft und Terrorismus gedacht, viele Angehörige nehmen ihn darüber hinaus zum Anlass, sich an ihre verstorbenen Familienmitglieder zu erinnern.

Am letzten Sonntag vor dem ersten Advent begehen die Gläubigen der Evangelischen Kirche den Totensonntag, auch Ewigkeitssonntag genannt. Diesen Gedenktag initiierte König Friedrich Wilhelm III. von Preußen im Jahr 1816.

Zu den Bräuchen an diesem Tag gehört das Verlesen der Namen der Verstorbenen des vergangenen Kirchenjahrs im Rahmen eines besonderen Gottesdienstes.

Blumenzwiebeln setzen

Alle Gedenktage bieten eine besondere Möglichkeit, uns an Verstorbene zu erinnern. Vor diesem Hintergrund richten viele Angehörige die Gräber von Familienmitgliedern und Freunden liebevoll her, schmücken sie mit Gestecken oder bringen einen Blumenstrauß auf den Friedhof. Häufig werden die Besuche im November auch dazu genutzt, um die Grabfläche auf den kommenden Winter vorzubereiten.

Die saisonale Bepflanzung mit Einjährigen ist nun welk und kann dem winterlichen Schmuck Platz machen. Gräber, die mit Bodendeckern, Gräsern und Stauden bepflanzt sind, brauchen deutlich weniger Aufmerksamkeit – Verblühtes kann durchaus bis ins neue Jahr stehen bleiben und den Winter über kunstvolle Akzente setzen.

Wer möchte, nutzt die Gedenktage zudem, um den Grundstein für einen blühenden Frühling zu legen. Im November ist die ideale Pflanzzeit von Blumenzwiebeln wie Tulpen, Narzissen und Krokussen. Die unkomplizierten Gewächse sind ideal für die Grabgestaltung: Sie werden ganz einfach zwischen den anderen Pflanzen in den Boden gesetzt und benötigen anschließend keine weitere Pflege.

Sie wurzeln ein und treiben im Frühjahr eindrucksvoll aus. Gedüngt oder gegossen werden muss nicht. Viele der Zwiebelpflanzen verwildern zudem wunderschön, kommen Jahr für Jahr wieder und bilden mit der Zeit eine dichte Blütendecke. (fluwel.de)