Lage. Das Satire-Duo „Onkel Fisch“ verbreitete Hoffnung im Ziegeleimuseum. Mit ihrem aktuellen Programm „Hoffnung – ein Serviervorschlag“ ging es vor mehr als 200 Zuschauern auf der Bühne kunterbunt daher.
Wer „Onkel Fisch“ bislang nur aus dem Radio kannte, war ein wenig überrascht über das spartanisch ausgefallene Bühnenbild mit einigen großen Buchstabenwürfeln und nur einem bemalten Bettlaken als Posterhintergrund. Davor traten Adrian Engels und Markus Riedinger im schwarzen Anzug und Schlips in der Gewandung eines Bestattungsunternehmens (eigene Beschreibung) auf.
Doch es ging ja um Hoffnung: Allerdings konnten die beiden erst einmal nicht an den aktuellen Ereignissen, nur zwei Tage zuvor geschehen, vorbeigehen – die US-Wahl und die Auflösung der bundesdeutschen Ampel waren gleich zu Beginn ein Thema, bevor man nach zehn Minuten mit dem eigentlichen Programm anfangen konnte.
„Hoffnung ist wie eine Lesebrille, erst wenn du sie verloren hast, merkst du, wie sehr du sie brauchst“, war der Leitsatz ihrer mehr als zwei Stunden langen Aufführung. Angefangen bei der Werbung, die uns Hoffnung auf ein besseres Leben verkauft, bis zu einem Loblied auf die Demokratie.
So gab es oft einfache Beispiele, die überspitzt komplexe Vorgänge wie die Angst vor Veränderung in unser aller Köpfe anschaulich darstellen konnten – alles gewürzt mit einer ordentlichen Prise Humor. Dabei konnten sie durchaus immer wieder einen Bezug zu den tagesaktuellen Nachrichten herstellen.
Trotz viel Radio-Background und den entsprechenden wortlastigen Ausführungen, gab es einige auch sehenswerte Auftritte, von der KI, die Witze zu erzählen versuchte, bis hin zur Tatort-Folge aus Münster, wo Thiel und Börne mit der Obduktion von totgefahrenen Autobahn-Brücken beschäftigt waren.
Engels und Riedinger sind unter dem Namen „Onkel Fisch“ hierzulande schon seit der Jahrtausendwende bekannt. Beim Radiosender EinsLive produzierten sie die verschiedensten Comedy-Formate, wie etwa „Grillstube Saloniki“, „Sataan – die Serie“ oder „Expedition ins Sa-Tierreich“.
Wer an diesem Abend in Lage noch nicht genug von „Onkel Fisch“ bekommen hatte, konnte auf der Heimfahrt ab 23.30 Uhr auf WDR2 noch die aktuelle Sendung „Zugabe pur“ hören.
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Schülerzeitung, Jugendzeitung, Stadtzeitung und schließlich das Volontariat bei einem Zeitschriften-Verlag: Dort konnte Robert Pairan seine Leidenschaft für das geschriebene Wort und den Motorradsport verbinden. Nach einiger Zeit in der Presseabteilung des Automobilclubs von Deutschland (AvD) machte er sich schon vor mehr als 39 Jahren als freier Journalist und Fotograf selbständig. Der Beutelipper („Nach Detmold der Liebe wegen“) war schon damals in der Region für die Lippische Rundschau und später auch für den Postillon in Lage tätig. Auch wenn er für seine Sportberichte oft international unterwegs ist, ist er bei der Lippischen Wochenzeitung ein Mann der ersten Stunde.