Neue Krankenhausplanung: Minister Laumann präsentiert Konzept in Detmold

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Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann stellt zusammen mit der Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling die neue Krankenhausplanung des Landes vor. Foto: Reiner Toppmöller

Kreis Lippe. „Die Menschen müssen sicher sein, dass ein Krankenhaus schnell erreichbar ist und man Behandlungen dort auch durchführen kann. Der Staat hat dafür mit entsprechender Sicherheit zu sorgen“, betont der Gesundheitsminister des Landes NRW, Karl-Josef Laumann (CDU), zur neuen Krankenhausplanung, die landesweit ab dem 1. April 2025 in Kraft tritt.

Dies hatte im Vorfeld in Lippe bereits dazu geführt, dass die von Landrat Dr. Axel Lehmann favorisierte Lösung, das Klinikum in Lemgo zu schließen, vom Ministerium untersagt wurde und letztlich auch zur Auflösung des Vertrages mit dem Geschäftsführer des Klinikums Lippe, Dr. Johannes Hütte, führte.

Minister Laumann bestätigte am 9. Januar in einer Pressekonferenz in Detmold noch einmal die Absage an den Landrat deutlich und betonte, dass das Krankenhaus als Notfallkrankenhaus erhalten bleiben müsse. Gleichzeitig führte er aber aus, dass die neue Krankenhausplanung Doppel- und Mehrfachvorhaltungen in benachbarten Krankenhäusern abschaffe. Das heißt letztlich nichts anderes, als dass dazu auch Fachbereiche umziehen werden. Dennoch soll Lemgo im Plan der 20-minütigen Erreichbarkeit weiter als Notfallversorger existieren.

Angesprochen darauf, dass Landrat Dr. Lehmann mit der Zusage einer finanziellen Unterstützung aus Düsseldorf zurückgekehrt sei und nun darauf warte, dass die Landesregierung auch Ernst mache, wollte der Minister nicht antworten. „Der Standort muss abgesichert und erhalten bleiben. Dazu können Investitionskosten gefördert werden, laufende Kosten jedoch nicht“, fügte er hinzu.

Die Krankenhausplanung des Landes sieht zukünftig vor, dass Spezialisierungen nur noch in dafür vorgesehenen Zentren durchgeführt werden. „Zukünftig entscheiden nicht mehr die Krankenhäuser, was sie anbieten, sondern der Staat. Änderungen bedürfen dann immer ein kleines Planungsverfahren“, so der Minister.

Der Leiter der Abteilung Krankenhausversorgung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Helmut Waztlawik, erläuterte auf der Pressekonferenz zudem die Ergebnisse des Krankenhausplanungsverfahrens.

Er erklärte, dass 90 Prozent der Bevölkerung je Landesteil ein Krankenhaus mit internistischer und chirurgischer Versorgung mit dem Auto innerhalb von 20 Minuten erreichen müssten. Aufgrund der Notfallrelevanz habe die Landesregierung deshalb im Leistungsbereich Intensivmedizin, Allgemeine Chirurgie und Allgemeine Medizin alle Anträge berücksichtigt. „Entsprechend ist mit der neuen Planung so eine wohnortnahe Grundversorgung weiterhin sichergestellt“, sagte der Amtsleiter.

Um die Qualität der Krankenhausbehandlungen für Patienten in NRW zu steigern, werden Leistungsportfolios einzelner Krankenhäuser weiter aufgebaut. Anders als in den Großstädten, wo es viele Uni-Kliniken gäbe, müsse man im ländlichen Bereich nach dem sogenannten Bochumer Model vorgehen.

Dazu erklärte die Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling, dass dort das Modell der Landesregierung mit den Uni-Kliniken OWL in Bielefeld und Lippe greifen werde. Dazu seien einige Krankenhäuser, unter anderem auch das Klinikum in Detmold, in den Plan aufgenommen worden.

Mit der Zusage des Landes, das Krankenhaus in Lemgo zu erhalten, ist für die Bevölkerung ein Stück weit Sicherheit da. Ob sich das Bürgerbegehren dazu jetzt möglicherweise erübrigt, müssen die Initiatoren des Begehrens entscheiden. Das Krankenhaus wird weiter Bestand haben, aber es wird sich inhaltlich doch manches ändern.