Kreis Lippe schreitet beim Mobilfunkausbau voran

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Der Kreis Lippe möchte schnellstmöglich alle „weißen Flecken“ im Mobilfunknetz schließen (Symbolbild). Foto: Pixabay

Kreis Lippe. Der Mobilfunk in Lippe wird weiter ausgebaut. Es gibt beinahe flächendeckenden LTE-Empfang und zu drei Vierteln ein 5G-Netz, jedoch auch noch sechs „Weiße Flecken“, ohne Mobilfunkverbindung. Für fünf dieser sechs Flecken steht fest, wie sie ausgebaut werden. Um das und weitere Aufgaben zu koordinieren, hat der Kreis Lippe zu Beginn des Jahres einen Mobilfunkkoordinator eingestellt.

„Der Ausbau aller drei Mobilfunknetze von Telekom, Vodafone und O2 ist essenziell für die Digitalisierung in ländlichen Regionen. Ein guter Mobilfunk- und auch Breitbandempfang gehören zur gegenwärtigen und zukünftigen Kommunikation dazu“, sagt Landrat Dr. Axel Lehmann.

„Darum freue ich mich, dass die Ausbau-Verfahren voranschreiten und dass das Land Nordrhein-Westfalen Stellen für den Mobilfunk bei den Kreisen und kreisfreien Städten finanziert“, betont er weiter.

Der Kreis Lippe hat in den vergangenen Monaten viel umgesetzt: „Um die Mobilfunkversorgung zu verbessern, haben wir Ende 2021 eine Mobilfunkmessung durchführen lassen.

Für die Messung sind die Mitarbeiter der beauftragten Firma über 3500 Kilometer Straßen in Lippe abgefahren und haben den Empfang gemessen“, sagt Dr. Stefan Ostrau, für den Infrastrukturausbau zuständiger Fachbereichsleiter.

„In die Analyse eingeflossen sind auch die durch den Eigenbetrieb Straßen und den Rettungsdienst festgestellten Funklöcher sowie die Angaben der lippischen Städte und Gemeinden“, ergänzt Dr. Ute Röder, zuständige Verwaltungsvorständin beim Kreis Lippe.

Festgestellt wurden sechs „Weiße Flecken“ in Teilbereichen von Extertal, Kalletal, Oerlinghausen (Währentrup), in Außenbereichslagen zwischen Augustdorf, Detmold und Schlangen, Horn-Bad Meinberg sowie in Teilbereichen zwischen Blomberg, Lügde und Schieder-Schwalenberg.

Für diese Bereiche haben sogenannte Markterkundungsverfahren stattgefunden. Dabei wurde ermittelt, welche Netzanbieter bereit sind, auf eigene Kosten ausbauen. Wenn sich keine Netzanbieter für den eigenwirtschaftlichen Ausbau finden, wird jeweils ein Förderverfahren ausgeschrieben.

Aktuell sind Förderverfahren für vier der sechs lippischen „Weißen Flecken“ geplant. Im Teilbereich Blomberg, Lügde und Schieder-Schwalenberg wird eigenwirtschaftlich ausgebaut. Das Verfahren in Oerlinghausen läuft noch.

Der neue Mobilfunkkoordinator des Kreises, Frank Sprenger, identifiziert geeignete Standorte für Mobilfunkmasten. „Ich unterstützte dabei, die Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, bin zentraler Ansprechpartner und koordiniere die Anbindung an das Glasfasernetz“, sagt er.

Der Netzausbau ist primär Angelegenheit der Netzbetreiber und davon abhängig, welche Geldmittel für den Netzausbau in Deutschland zur Verfügung stehen. Das heißt, dass der Kreis Lippe keine Fördermittel beantragen oder verteilen kann.

Das macht bundesweit die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft. Somit steht der Förder-Ausbau der lippischen „Weißen Flecken“ in Fördergeld-Konkurrenz zu allen anderen förderfähigen „Weißen Flecken“ in Deutschland. (lwz)