Widerstand in OWL: Dritter Spaziergang gegen geplante Windkraftanlagen

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Vor den Externsteinen wurden am vergangenen Sonntag mehr als 200 Menschen vom Aktionskreis Leopoldstal in Empfang genommen. In einer Protest-Aktion hatte die kleine Bürgerinitiative zu einem Spaziergang gegen die geplanten Windkraftanlagen des LVL eingeladen. Foto: Aktionskreis Leopoldstal

Kreis Lippe/Horn-Bad Meinberg. Der Aktionskreis Leopoldstal hat am vergangenen Sonntag, 26. Januar, erneut zu einem Spaziergang und damit nunmehr zur dritten Aktion in Folge gegen die geplanten Windkraftanlagen des Landesverbandes Lippe eingeladen.

Dem folgten trotz nasser Witterungsverhältnisse mehr als 200 Menschen zu den Externsteinen. Dort nahm sie der fünfköpfige Aktionskreis, eine politisch neutrale Bürgerinitiative aus dem Ortsteil Leopoldstal, in Empfang. Dennis Mattern begrüßte die Teilnehmer und informierte zunächst über den aktuellen Stand der Dinge. Dabei wurden insbesondere die zuletzt veröffentlichten Zeitungsartikel und der Fernsehbeitrag der WDR-Lokalzeit reflektiert.

Am Ende des Vortrags dann eine leise Hoffnung mit Beifall: Es tut sich was. Auf Bundesebene zeichnet sich eine Lösung für die Steuerung der Windkraft in NRW ab. Vor allem der geschlossene Widerstand aus OWL hat Berlin erreicht. In Bälde soll laut Presseberichten eine Entscheidung fallen, um einen unkontrollierten Ausbau der Anlagen zu verhindern.

Mit diesem Gefühl im Bauch setzte sich die große Gruppe in Bewegung und passierte die Externsteine in Richtung Barnacken. Bald konnte man von der vorderen Spitze einen langen Tross Menschen erkennen, alle mit einer klaren Absicht im Gepäck: keine Windkraftanlagen im Heimatwald.

Mit dabei waren neben Kindern und Hunden sogar vier sanftmütige Esel. Volker Ammer von den Nationalparkfreunden führte die Teilnehmer zum diesigen Barnacken. Nebelfelder umschlossen die Spaziergänger und in einer Kurve unterhalb des Gipfels klärte Ammer fachkundig über die Auswirkungen der notwendigen Wegverbreiterungen, Kranaufstellflächen und Bodenverdichtungen auf.

Den Teilnehmern fiel besonders der intakte Buchenbestand in diesem Waldareal auf, der ein vollkommen anderes Bild vermittelte, als die gewählten Kahlschlagaufnahmen mit der Drohne aus dem kürzlich gesendeten WDR-Beitrag. Es folgte der finale Teil der Aktion.

Dennis Mattern lud die vielen Menschen zu einer Schweigeminute und damit symbolisch zu einem friedlichen Protest ein. Mehr als 200 Menschen standen still im Wald und lauschten ihrer Unberührtheit. So mancher konnte die Tränen dabei nicht zurückhalten. Anschließend bedankte sich der Aktionskreis unter Beifall für die gelungene Aktion und lud gleich für kommenden Sonntag, 2. Februar, um 14 Uhr, erneut zu einem Spaziergang an die Externsteine ein.

„Wir sind erneut sehr zufrieden über den Zuspruch unserer Aktion. Die hohe Teilnahme zeigt deutlich, wie viele Menschen unseren Heimatwald schätzen und auch dafür friedlich einstehen, dass es so bleibt. Wer industrielle Windkraftanlagen in diesem Stil im Wald bauen möchte, hat die Begriffe Energiewende und Nachhaltigkeit vollkommen falsch verstanden. Wir waren nun spazieren, und jetzt ist diese Woche Berlin an der Reihe, und wir hoffen, dass der wilde Windwuchs auf privilegierte Flächen mit einer Entscheidung der Vernunft schon bald Geschichte sein wird“, lautete Matterns Fazit.