Bad Salzuflen-Wülfer. In Lippe ist Leader seit fast zehn Jahren ein fester Begriff: Das Europäische Förderprogramm für die Entwicklung des ländlichen Raumes unterstützt seit 2014 bereits Projekte in lippischen Leader-Regionen. Gefördert werden Dorfgemeinschaftsprojekte, kleinere Infrastrukturprojekte sowie nachhaltige und konzeptionelle Projekte.
Gemeinsam mit den Städten Vlotho und Herford konnte sich die Stadt Bad Salzuflen ebenfalls erfolgreich bewerben. Die Leader-Region „Verein(t)“ umfasst so die ländlichen Räume von Vlotho, Herford und Bad Salzuflen. Die Kernstädte Salzuflen und Herford sowie Schötmar sind in der Förderkulisse nicht enthalten, es geht ausschließlich um die Ortsteile.
Nach dem ersten Workshop „Vereint Handeln“ in Vlotho startete jetzt der zweite Workshop „Gesundheit im ländlichen Raum“ im Dorfgemeinschaftshaus im Salzufler Ortsteil Wülfer. Dort konnte Patrick Puls, Beigeordneter aus Herford, in Vertretung des Bad Salzufler Bürgermeisters weniger interessierte Besucher begrüßen als erwartet. Für die Leader-Projekte innerhalb der drei Städte stehen insgesamt 2,3 Millionen Euro Fördergelder zur Verfügung.
Nach den Aussagen der beiden Regionalmanager Caroline Kossinna und Alexander Jaegers aus Vlotho, die die Grundlagen für den Abend vorstellten, ist gerade die Frage der Gesundheit und der ärztlichen Versorgung im ländlichen Bereich gut für Leader-Projekte geeignet.
Dazu sollten Vorschläge und Vorstellungen gesammelt werden. Voraussetzung für eine Förderung im Leader-Bereich ist allerdings eine klare Abgrenzung zu kassenärztlichen Leistungen. Zudem müssen die Projekte einen öffentlichen Mehrwert haben.
In drei Arbeitsgruppen, mit den Themen „Pflegende Angehörige und Nachbarn“, „Gesundheitsberatung und Kurse im Dorf“ sowie „Outdoor-Bewegungspunkte und Therapie für alle“, erarbeiteten die Teilnehmer des Abends ihre Wünsche und Vorstellungen. Zur Unterstützung war auch Franziska Hildebrand vom Stab Ehrenamt und Sport der Stadt Bad Salzuflen mit dabei.
Während im ersten Themenbereich Vorschläge zur Nachbarschaftshilfe und möglichen Angeboten vor Kursen und unterstützenden Maßnahmen unter dem Begriff „Gesellschaft auf Zeit“ erarbeitet wurden, kamen im zweiten Themenbereich viele Vorschläge zusammen, die unter anderem Arztpraxen entlasten und Präventivangebote bieten könnten.
Dort wurde auch festgestellt, dass die erarbeiteten Vorschläge in dieser oder ähnlicher Form bereits im Gesundheitszentrum des Kreises Lippe in Oerlinghausen angeboten werden. Dort könnte man sich also schon nach Erfahrungen erkundigen. Im Bereich der Bewegungsangebote kamen Vorschläge zu zentralen Bewegungstreffpunkten für jedes Alter zusammen.
Am Ende des Abends wurden die erarbeiteten Vorschläge vorgestellt und kurz erläutert. Die beiden Regionalmanager nehmen die Ergebnisse mit, arbeiten sie auf und stellen sie im Regionalrat vor.