Volksfeststimmung bei der Feuerwehr: Tag der offenen Tür in Bad Salzuflen

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Die beiden Kameraden zeigen vor der Kleiderkammer die neue gelb-beige Einsatzausrüstung. Foto: Reiner Toppmöller

Bad Salzuflen. Gut ein halbes Jahr nach ihrer Fertigstellung lud die neue Feuerwache zum Tag der offenen Tür ein. Lange mussten die Bürger warten, bis die Tore aufgingen und die Hauptamtlichen und die Löschgruppe Werl-Aspe der Freiwilligen Feuerwehr ihr neues Schmuckstück präsentierten.

Am ersten Sonntag im April war es nun so weit. Von 10 bis 17 Uhr konnten die Salzufler ihre Wache besichtigen. Und das taten sie auch: Zu Tausenden strömten die Besucher schon von Anfang an auf das Gelände an der Lockhauser Straße.

Mit einem solchen Ansturm hatte wohl keiner gerechnet. Und so herrschte Volksfeststimmung in und rund um den Neubau, der die Stadt rund 20 Millionen Euro gekostet hat. Das wohl modernste, was die Feuerwehr zu bieten hat, gab es dort zu sehen.

Mit einem Gottesdienst, geleitet von Andreas Gronemeier, der auch Leiter der Notfallseelsorge ist, startete der Tag rund um die Blauröcke. Obwohl, diesen Begriff wird es bald nicht mehr geben: Neben vielen interessanten Dingen gab es nämlich auch die zukünftige gelb-beige Einsatzkleidung zu sehen.

Aber nicht nur das, Bürgermeister Dirk Tolkemitt übergab zwei neue Einsatzfahrzeuge an den Leiter der Feuerwehr, Ralf Mensenkamp: Einen Wechsellader, der sowohl Abrollcontainer und Mulden aufnehmen kann und das erste Elektroauto im Feuerwehreinsatz als Einsatzfahrzeug für den vorbeugenden Brandschutz.

Mensenkamp zeigte sich nicht nur erfreut, sondern sagte nicht ganz ohne Stolz an die Gäste gewandt, dass sie hier sehen könnten, wo ihr Steuergeld geblieben sei. Gut angenommen wurden die Führungen durch das Haus. So gut, dass die Besucher in langen Schlangen anstehen mussten, bevor es losging.

Nach vier Jahren hatte die Wehr die Wache im vergangenen Herbst übernommen. Viele Jahre wurde zuvor über den Standort diskutiert. Der neue Standort liegt deutlich zentraler und näher zur Innenstadt als der alte und ist Arbeitsplatz für 41 Planstellen und drei Verwaltungskräfte. Seit ihrer Übernahme wurden von dort aus bereits mehr als 400 Einsätze gefahren. Mit der Entscheidung für den Standort und den Bau an der Lockhauser Straße ist die Einsatzgrundzeit von acht Minuten jetzt auf jeden Fall gesichert.

Nicht nur die Enge des alten Standortes, auch die Neuplanung der B239, die über die alte Wache gehen soll, war ein Grund, die neue Wache in Angriff zu nehmen.

Das u-förmige Gebäude öffnet sich in Richtung Bad Salzuflen und umschließt einen Werkhof, auf dem sich am Sonntag Rettungskräfte und Polizei ebenfalls präsentierten. Auch der 22 Meter hohe, fünfgeschossige Übungsturm konnte bestiegen werden.

Im südlichen Gebäudeteil direkt an der Lockhauser Straße konnten die Besucher auch die Einsatzzentrale im ersten Stockwerk, die Umkleide für den Alarmfall und alle weiteren essenziellen Bereiche wie beispielsweise die Atemwerkstatt begutachten. Im  Verwaltungsbereich im zweiten Stockwerk ging es nur mit den Führungen. Dort befinden sich die Schlaf- und Ruheräume sowie weitere Sozialbereiche, wie der Fitnessraum und die große Küche mit Terrasse.

Die Einsatzmittelbevorratung, die Kfz-Werkstatt, die Wasch- und Pflegehallen und die Kleider- und Wäschekammer sind indes im nördlichen Gebäudeteil zu finden. Auch dort war der Andrang groß. Im Verbindungstrakt oberhalb der Durchfahrt zum Werkhof, wo die  Räumlichkeiten für den Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) und der Schulungsbereich für rund 70 Personen untergebracht sind, gab es am Besuchertag Kaffee und Kuchen.

Mit der neuen Wache besitzt die Stadt Bad Salzuflen eine der modernsten Feuerwachen in NRW. Die Kosten für den Neubau hat die Stadt allein getragen. Es gab keine Zuschüsse vom Land oder Bund.