„Car-Freitag“ in Lippe: gefährlich getunte Autos und rasante Tempo-Überschreitungen

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Die Fahrer schneller und getunter Autos sind gern schneller unterwegs, als die Polizei erlaubt. Symbolfoto: Pixabay

Kreis Lippe. Am sogenannten „Car Friday“ trifft sich bekanntermaßen die Tuning-Szene zum Saisonauftakt. „Während in den vergangenen Jahren in vergleichbaren Einsätzen nur wenige Fahrzeuge beanstandet werden mussten, fielen in diesem Jahr insbesondere rund um die Röntgenstraße in Bad Salzuflen diverse Negativbeispiele auf“, berichtet die Polizei.

Am Karfreitag, 18. April 2025, führte die Kreispolizeibehörde Lippe unter Beteiligung der „Direktionen Verkehr und Gefahrenabwehr/Einsatz“ Schwerpunktkontrollen in Sachen illegales Tuning und zu schnelles Fahren durch. Schon kurz nach Mittag waren etliche auffällige Fahrzeuge im Grenzbereich Bad Salzuflen/Herford unterwegs.

Die Kontrollen dauerten bis in die Nacht hinein. Insgesamt wurden 11 Pkw sichergestellt, weil sie verkehrsunsicher waren. Die meisten Autos wurden aus dem Verkehr gezogen, weil die Räder im Radkasten schliffen. Zwei Anzeigen fertigte die Polizei, weil Fahrzeuge nicht versichert waren. Außerdem wurden 10 Anzeigen wegen des Erlöschens der Betriebserlaubnis erstattet. 49 Tuner bekamen ein Verwarngeld, weil sie ein Durchfahrtverbot missachteten.

Auch die gefahrenen Geschwindigkeiten kontrollierte die Polizei unter dem Motto „Rot für Raser“: 559 Fahrzeuge waren zu schnell, teils mit stark überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. 15 davon haben so viel Gas gegeben, dass sie mit einem Fahrverbot rechnen müssen. Die Schnellste war eine BMW-Fahrerin aus Lippe, die mit 152 in einer 70 km/h-Zone gemessen wurde. „Ein trauriger Rekord, schließlich erhöht zu schnelles Fahren das Risiko für schwere Unfallfolgen erheblich“, urteilt die Polizei.

Die Kontrollen haben gezeigt, dass es den Tuning-Cracks der Szene vor Ort ausschließlich um Spaß und nicht um Verkehrssicherheit ging. Das war auch von vielen Zuschauern, die die getunten Autos anschauten, zu hören. Dabei müssen sich Spaß und Verkehrssicherheit beim Tuning gar nicht ausschließen, wie die Kampagne „TUNE IT! SAFE!“ zeigt: https://www.tune-it-safe.de/.

Die Polizei Lippe wird weiterhin Schwerpunktkontrollen durchführen und rücksichtsloses sowie gefährliches Verhalten in der Tuning-, Poser- und Raserszene verfolgen. „Der Spaß von Einzelnen darf nicht auf Kosten der Sicherheit von allen gehen“, mahnt die Polizei.