Paderborn/Hamburg. Eine vermeintlich harmlose SMS mit einem Hinweis auf eine angeblich ablaufende PushTan-Registrierung löste einen folgenschweren Betrugsfall aus – und mündete in einer groß angelegten Durchsuchungsaktion der Polizei Paderborn am Dienstag, 6. Mai, in Hamburg-Billbrook.
Wie die Polizei berichtet, war eine Frau aus dem Kreis Paderborn Mitte Februar Opfer einer Phishing-SMS geworden. Nachdem sie dem Link in der Nachricht gefolgt war, erhielt sie am Folgetag einen Anruf eines angeblichen Sparkassenmitarbeiters.
Unter dem Vorwand, unberechtigte Abbuchungen stornieren zu müssen, wurde sie durch das sogenannte PushTan-Verfahren dazu gebracht, mehrere Abbuchungen selbst zu bestätigen. Es entstand ein finanzieller Schaden im mittleren vierstelligen Bereich.
SIM-Karte führt zu Spur nach Hamburg
Im Rahmen ihrer Ermittlungen ortete die Polizei eine SIM-Karte an einer Autowerkstatt in der Billstraße in Hamburg, über die sowohl die SMS verschickt als auch der Anruf getätigt worden sein soll. Auf richterliche Anordnung wurde das Werkstattgelände daraufhin am Dienstagnachmittag von Ermittlern der Polizei Paderborn mit Unterstützung der Polizei Hamburg durchsucht. Die dabei sichergestellten Beweismittel werden derzeit ausgewertet.
Die Polizei geht von einem gewerbsmäßigen Bandenbetrug aus – möglicherweise wurden über diese SIM-Karte zahlreiche weitere Betrugsversuche bundesweit abgewickelt. Die Staatsanwaltschaft Paderborn führt die Ermittlungen. (lwz/Polizei Paderborn)