Cold Case in Bad Driburg: Mord an Tino Werner (†29) – Polizei startet neue DNA-Reihenuntersuchung

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Tino Werner wurde am 12. November 2003 tot in seiner Wohnung in Bad Driburg aufgefunden. Foto: Polizei Bielefeld

Bielefeld/Paderborn/Bad Driburg. Mehr als 20 Jahre nach dem ungeklärten Mord an Tino Werner (†29) aus Bad Driburg nimmt die Ermittlungsgruppe Cold Case des Polizeipräsidiums Bielefeld die Spur erneut auf.

Mit modernen Analysemethoden und einer groß angelegten DNA-Reihenuntersuchung hoffen die Ermittler nun, den Täter doch noch zu fassen. Für sachdienliche Hinweise hat die Staatsanwaltschaft Paderborn gemeinsam mit dem Umfeld des Opfers eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgelobt.

Wie Markus Mertens, Erster Kriminalhauptkommissar und Leiter der Cold-Case-Einheit, mitteilt, liege der Fokus der Ermittlungen nun verstärkt auf dem erweiterten Bekanntenkreis des Opfers. Ein richterlicher Beschluss zur Durchführung der DNA-Probenentnahme wurde bereits erwirkt. Auch Personen, die bereits 2003 Speichelproben abgegeben hatten, müssen erneut kontaktiert werden, da alle damaligen Proben datenschutzkonform vernichtet wurden.

Rückblick auf die Tat in Bad Driburg

Am 12. November 2003 wurde der 29-jährige Kellner tot in seiner Wohnung in Bad Driburg aufgefunden. Wie die Polizei damals feststellte, war er erdrosselt worden. Die Kellnergeldbörse mit rund 150 Euro Bargeld fehlte – ein Raubmord liegt nahe. Tino Werner arbeitete an der Hausbar „Brunnenklause“ im damaligen Hotel „Am Kaiserbrunnen“ in Brakel. Sein blauer Opel Astra (Kennzeichen HX-TW 873) wurde nur wenige Stunden nach der Tat in der Nähe mehrerer Kneipen im Stadtzentrum gefunden – rund 1,5 Kilometer vom Tatort entfernt.

Der Getötete war offen homosexuell und suchte regelmäßig über Online-Datingportale für Männer neue Kontakte. Die Polizei geht davon aus, dass Werner seinen Mörder kannte oder diesen zumindest nicht als Bedrohung wahrnahm, da er ihn mit in seine Wohnung nahm.

Neue DNA-Spur entdeckt

Im Rahmen einer aktuellen Spurenauswertung nach modernsten forensischen Standards sei, so die Polizei, nun eine neue DNA-Spur am Körper des Opfers entdeckt worden. Diese unterscheide sich von den Spuren, die 2003/2004 bereits gesichert und ausgewertet worden waren.

Polizei bittet erneut um Hinweise – 10.000 Euro Belohnung

Die Ermittler fragen nun:

  • Wer hatte 2003 Kontakt zu Tino Werner, wurde aber bislang noch nicht befragt?

  • Wer kann heute Angaben zu weiteren Kontaktpersonen machen?

  • Gibt es Personen, denen gegenüber sich der Täter über die Tat geäußert haben könnte?

Für Hinweise, die zur Ergreifung und Verurteilung des Täters führen, wurde eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt. Davon stammen 3.000 Euro von der Staatsanwaltschaft Paderborn, weitere 7.000 Euro wurden privat aufgebracht. Die Belohnung ist ausschließlich für Privatpersonen bestimmt.

Hinweise nimmt die Polizei Bielefeld unter der Telefonnummer 0521/545-0 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen. (lwz/Polizei Bielefeld)