Horn-Bad Meinberg: Feuerwehr bekämpft Großbrand acht Stunden lang [Update]

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Die Drehleiter macht es möglich, den Brand aus zwei Richtungen zu bekämpfen: von oben und von unten. Fotos: Feuerwehr Horn-Bad Meinberg

Horn-Bad Meinberg. „Feuer 4 – Explosion im Gebäude“ lautete die Einsatz-Losung für die Feuerwehr Horn-Bad Meinberg am Donnerstag, 15. Mai, um 11.33 Uhr. „Schon bei der Anfahrt war eine schwarze Rauchsäule sichtbar“, berichtet Jan Strüßmann von der Freiwilligen Feuerwehr Horn-Bad Meinberg.

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand ein Anbau sowie ein vorgelagerter Container bereits in Vollbrand. Zudem hatte das Feuer bereits auf den Dachstuhl des Wohngebäudes übergegriffen. In dem Container wurden laut Auskunft von Bewohnern mehrere Gasflaschen gelagert. Eine gefährliche Lage. Mehrere Trupps traten unter schwerem Atemschutz zur Brandbekämpfung an. Die ersten Trupps kühlten den Container mit den darin gelagerten Gasflaschen und nahmen sich die Brandbekämpfung im Anbau vor.

Mit der Drehleiter kann ein Wasserschwall mit hohem Druck auf das Feuer gerichtet werden.

„Parallel dazu brachten wir die Drehleiter in Stellung gebracht und bauten die Löschwasserversorgung auf“, erläutert Strüßmann in seinem Bericht. In einem weiteren Einsatzabschnitt leiteten die Männer die Brandbekämpfung auf der Gebäuderückseite ein. „Ein Innenangriff musste bereits nach kurzer Zeit aufgrund herrschender Einsturzgefahr des Gebäudes abgebrochen werden“, räumte der Berichterstatter ein. Über die Leitstelle des Kreises Lippe seien die Warn-Apps „Nina“ und „KatWarn“ zur Warnung der Bevölkerung ausgelöst worden.

Aufgrund der vorgefundenen Lage, der zu erwartenden Einsatzdauer und um ausreichend Kräfte vor Ort zu haben, forderte die operative Einheit weitere Atemschutzgeräteträger an. Die Feuerwehren Detmold und Schlangen lieferten das gewünschte Equipment. Die Feuerwehr Lemgo war mit der Drohne zur Unterstützung vor Ort.

Das DRK Lemgo übernahm den Rettungsdienst im Einsatzverlauf. Eine weitere Einheit der Feuerwehr Detmold stellte den Grundschutz im Stadtgebiet sicher. Über das THW Herford wurde ein Baufachberater sowie vom THW Detmold die Fachgruppe „Räumen“ angefordert. Diese unterstützten die Einsatzkräfte mit einem Teleskoplader. Durch den vom Kreis Lippe gestellten Abrollcontainer Atemschutz wurde die Versorgung mit Atemschutzgeräten sichergestellt.

„Wir haben kontaminierte Einsatzkräfte in einem separaten Hygienebereich dekontaminiert und mit sauberer Kleidung versorgt“, berichtet Strüßmann weiter. Durch die Unterstützungseinheit wurden die Einsatzkräfte verpflegt. Die Nachlöscharbeiten zogen sich über mehrere Stunden hin. Im Gebäude wurden zahlreiche Wandverkleidungen geöffnet, um an versteckte Glutnester zu gelangen. Letztendlich konnte gegen circa 19.30 Uhr „Feuer aus“ gemeldet werden. Anschließend wurde die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt und gegen 21.30 Uhr eine Brandnachschau durchgeführt.

Die Kriminalpolizei beschlagnahmte die Einsatzstelle noch am Donnerstagabend. Bei dem Einsatz wurden zwei Feuerwehrmänner leicht verletzt. Diese konnten aber vor Ort vom Rettungsdienst behandelt werden. Zu Brandursache sowie Schadenshöhe können von Seiten der Feuerwehr keine Angaben gemacht werden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Reichlich zerfleddert sieht das Haus als Opfer der Flammen aus, die durchs Dach geschlagen sind.