Festakt im Lemgoer Rathaus – Gebr. Brasseler feiert 100-jähriges Jubiläum mit alten Weggefährten

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Feiern das 100-jährige Brasseler-Jubiläum im Lemgoer Rathaus: Stephan Köhler, Klara Niehus, Klaus Rübesamen, Markus Trachternach, Anke Niehus, Simon Scherz, Kirsten Niehus und Kai Scherz (von links). Foto: Andreas Leber

Lemgo. Alles begann mit visionären Ideen, viel Mut und Weitblick: Vor 100 Jahren legte Peter Brasseler mit einer Zahnbohrerfabrik in Düsseldorf den Grundstein für die heute noch internationale Erfolgsgeschichte der Gebr. Brasseler.

Da dieses Weltunternehmen, so Lemgos Bürgermeister Markus Baier in seiner Eröffnungsrede, in Punkt Erfolg eng mit der Alten Hansestadt Lemgo verknüpft sei, sei es eine große Freude, dass dieser Festakt im historischen Rathaus stattfinden würde.

Anwesend waren neben der Eigentümer-Familie Niehus rund 125 geladene Ehrengäste und Geschäftspartner aus dem In- und Ausland. In lockeren Gesprächen wurde an die Anfänge erinnert und Mit-Geschäftsführer Klaus Rübesamen informierte über die Erfolge, zu denen die 1.400 Mitarbeiter tatkräftig beigetragen hätten. Rund 1.200 Mitarbeiter arbeiten aktuell am Produktionsstandort Lemgo.

Klaus Rübesamen (Mitte) begrüßt Karl-Heinz Danger (links) und Dr. Stefan Neumeyer (rechts) zum Talk über Innovationen und die Anfänge bei Brasseler. Foto: Andreas Leber

So stehe das Unternehmen Brasseler im Bereich des produzierenden Gewerbes sogar für 20 Prozent der Wertschöpfung der Lemgoer Unternehmen, betonte Bürgermeister Baier. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit hob Baier ebenso hervor, wie das soziale Engagement, das auch weiterhin in die Zukunft ausgerichtet sei.

Der Bürgermeister begrüßte zudem die stetige Expansion am Trophagener Weg, wie etwa die dort stationierte schnelle Eingreiftruppe der Freiwilligen Feierwehr Lemgo. Auch die begehrten Arbeitsplätze bei Brassseler zeigten, wie wichtig dieses Unternehmen für Lemgo und die Region sei.

Die bloße Herstellung von Zahnbohrern hat Brasseler schon lange aufgegeben. Vielmehr geht es mittlerweile um Forschung und den Wandel hin zu innovativen Produkten. Dazu kamen auch einige Weggefährten zu Wort wie auch die Inhaberfamilie selbst: Kirsten und Anke Niehus, die Töchter des Firmengründers Peter Brasseler, berichteten etwa über den Unternehmensweg, der 1923 in Düsseldorf begann und 1943 nach Lemgo führte.

Blick in den voll besetzten Rathaussaal, wo der Festakt zum 100-jährigen Jubiläum stattfand. Foto: Andreas Leber

Der Umzug aus dem zerbombten Düsseldorf sei nötig gewesen und da Verwandtschaft in Lemgo existierte, sei schnell klar gewesen, wohin die Reise gehen sollte.

Die beiden Töchter erhielten 2015 von ihrer Mutter Klara Niehus Firmenanteile und so berichteten die beiden Schwestern weiter, dass sich die erste Baustelle nach dem Umzug im Jahre 1958 auftat. Zu dieser Zeit seien die Räumlichkeiten schon bald wieder zu klein gewesen und so sei es bei Brasseler bis heute Tradition, immer wieder Baukräne auf dem Gelände zu sehen. Auch im Jubiläumsjahr wird auf dem erweiterten Firmengengelände fleißig neu gebaut.

„Mit Kai und Simon Scherz steht bereits die nächste Generation in den Startlöchern und übernimmt immer mehr Verantwortung“, betonte Anke Niehus. Daher blicke das Unternehmen sehr optimistisch in die Zukunft, was auch Unternehmenssprecher Stephan Köhler unterstrich.

Die Werte des in Ostwestfalen-Lippe fest verwurzelten Familienunternehmens seien geprägt von langfristigem Denken und dem persönlichen Blick für den Menschen. So sei die künstliche Intelligenz bei Brasseler kein Fremdwort, denn seit rund drei Wochen liefe, laut den Worten von Stephan Köhler, in Lemgo die erste autonome Produktionslinie, die ganz ohne menschliche Hilfe in Betrieb sei.

In der Rathaushalle gibt es vor und nach der Veranstaltung einen Empfang für die Gäste. Foto: Andreas Leber

Brasseler ist weltweit ein gefragter Zulieferer und zahlreiche Zahnärzte und Kieferorthopäden greifen täglich zu den Produkten. Dieses führte Klaus Rübesamen in den anschließenden Talkrunden genauer aus.

Weggefährten wie Karl-Heinz Danger, der über das Schleifen, Fräsen, bis hin zu Hartmetallbohrer und seiner Erfindung, der klinisch rein-weiße Bohrkopf, berichtete. Auch Dr. Stefan Neumeyer kam wie Nils Widera und Prof. Roland Frankenberger zu Wort. Sie berichteten über ihren Weg zu Brasseler und wie sie noch heute täglich die Produkte erfolgreich nutzten.

Die Dentalsparte macht heutzutage 75 Prozent des Umsatzes aus, aber auch andere Standbeine wie Medical, Schmuck und Custom Made wachsen ständig. Somit hat das Unternehmen allein in Deutschland rund 44.000 Kunden, wie etwa die Marke Komet.

Daher scheint die Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG gut für die Zukunft aufgestellt und arbeitet weiterhin daran, die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen zu verbessern.(al)