
Lemgo. Er ist Ratsmitglied und seit 2019 Fraktionsvorsitzender der SPD in Lemgo, Mitglied des Landtages und dort Finanzpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Jetzt möchte Alexander Baer Bürgermeister von Lemgo werden und das Amt für seine Partei zurückholen.
Der studierte Sparkassenbetriebswirt ist nach eigenen Aussagen Ur-Lemgoer, seit vielen Jahren Mitglied in Sportvereinen und der Braker und Lemgoer Schützengemeinschaften und denkt, dass er für die Lemgoer viel bewegen kann.
Sein Vorbild sei, was die Geschäftsführung der Verwaltung angeht, Altbürgermeister Dr. Reiner Austermann. „Ich weiß, dass diese Aussage viele erstaunt“, erklärt der SPD-Kandidat.
Für ihn sei die kommunalpolitische Tätigkeit trotz seines Landtagsmandates enorm wichtig. „Ich bin sogar der Meinung, dass es für Landtagsabgeordnete Grundlage ihrer Arbeit sein muss, denn schließlich gestalten wir Gesetze, die die Kommunen betreffen. Als Lokalpatriot möchte ich jetzt aber in Zukunft die Geschicke der Stadt gestalten“, sagt er im Gespräch mit der LIPPISCHEN WOCHENZEITUNG.
Für Lemgo sieht er als möglicher neuer Bürgermeister eine Fülle von Aufgaben auf sich zukommen, die seiner Meinung nach noch gelöst werden müssten. Dringendstes Problem sei die Nordumgehung, die die innerstädtischen Verkehrsprobleme lösen soll. „Die Enge und das Verkehrsaufkommen in der Stadt sind an ihre Grenzen gekommen“, sagt Alexander Baer.
Sein Hauptthema ist deshalb auch die Innenstadtentwicklung. „Hier will ich neue Akzente für den Facheinzelhandel setzen. Wir müssen an dieser Stelle neu denken. Das Wohnen muss wieder möglich sein. Schulen, Dienstleistung und Fachhandel sollen die Frequenz erhöhen. Dazu gehört dann auch ein Kommunaler Ordnungsdienst, der hier leider nicht vorhanden ist“, erklärt Baer.
„Fahrräder und E-Roller gehören nicht in die Fußgängerbereiche. Parkplätze für Autos haben wir ausreichend auf den Parkpaletten. Das Parken in der Innenstadt sollte den Anwohner vorbehalten sein“, ergänzt der Bürgermeisterkandidat.
Den Aufbau eines kommunalen Ordnungsdienstes sieht er in Zusammenarbeit mit den anderen lippischen Kommunen: „Das spart Geld und sorgt auch für eine 24-stündige Präsenz.“
Als Mann aus der Wirtschaft sieht Alexander Baer nicht nur die Vereinfachung von behördlichen Dingen, sondern auch die Modernisierung der Verwaltung als Dienstleistungsbetrieb als eine seiner möglichen Aufgaben an.
Zu guter Letzt möchte er, dass das Schülerticket wieder eingeführt wird. „Lemgo muss sich das leisten können. Es ist nicht nur sozial und gerecht für alle Jugendlichen, sondern sorgt auch dafür, dass weniger ‚Elterntaxis‘ in die Stadt kommen.“ Auch die Anbindung der Lehrenden und Studenten des Bildungscampus an die Stadt, durch ein gutes Angebot an Wohnungen und entsprechenden Angeboten und Infrastruktur, steht auf seiner Agenda.
„Dazu muss man mutige Schritte unternehmen. Ich bringe den Mut dazu mit“, sagt er hoffnungsfroh, dass seine Kandidatur erfolgreich sein wird.