Auf dieser Freifläche an der Breitenheider Straße möchte der Christliche Schulverein ein Schulzentrum errichten. Foto: Hajo Gärtner

Lage. Vor drei Jahren liefen die Verfechter eines christlichen Schulzentrums an der Breitenheider Straße vor die Wand: Ihr Wunsch wurde im März 2022 im Bau- und Planungsausschuss mit Mehrheit von SPD, CDU, Grünen und FDP abgelehnt. Nun hat Stefan Zibart, Bürgermeisterkandidat der Fraktion „Aufbruch C“, einen neuen Anlauf gewagt, und siehe da: Der Rat zeigte sich wohlwollend gegenüber dem Vorschlag, die Verwaltung möge Gespräche mit dem Christlichen Schulverein aufnehmen und sich dessen Konzept erläutern lassen.


Reserviert verhielten sich die meisten Fraktionen jedoch gegenüber dem Vorstoß von „Aufbruch C“-Fraktionschef Andreas Epp, ein allgemeines Meinungsbild zum Thema abfragen zu lassen. Man wolle erst den Bericht der Verwaltung über das für Montag anberaumte Gespräch abwarten und die Auswirkungen auf die bestehende Schullandschaft prüfen.

Zibart hat in seinem Bericht für die LWZ darauf hingewiesen, dass nach den Planunterlagen vor drei Jahren 474 Schüler aus Lage zu einer AHF-Schule in Lages Nachbarstädte pendeln. Zudem reisten viele Schüler aus West- und Nordlippe über Lage nach Detmold. Ihnen könne man mit einer zusätzlichen Schule in Lage das Leben erleichtern.

Während alle anderen Parteien eine wohlwollende Skepsis an den Tag legten, bezog Angelika Schapeler-Richter deutlich Position für das AHF-Schulprojekt: „Unsere Fraktion, die FWG-BBL, wird das Vorhaben vollumfänglich unterstützen.“ Wenn sich die Möglichkeit biete, in Lage ein weiteres schulisches Angebot für Eltern und Kinder einrichten zu können, solle man diese Chance nutzen. „Bereits bestehende Schulen, die gute und zeitgemäße Arbeit leisten, müssen sich keine Sorgen um ihren Fortbestand machen“, sagte sie. Wohnortnähe, pädagogisches Konzept, Ausstattung, Betreuungsmöglichkeiten: Das seien Kategorien, die man Eltern zur Auswahl der Schule für ihre Kinder anbieten sollte.

Wie schon bei der Bauausschuss-Sitzung am Dienstag, überraschte die ungewöhnlich große Zahl von Zuhörern in den Publikumsrängen. Etwa zwei Dutzend Leute verfolgten aufmerksam alle Themen; sogar die umfängliche und komplizierte Darstellung möglicher Konsolidierungspläne des städtischen Haushaltes, fachlich präzise vorgetragen von Kämmerer Uwe Aust. Der fing sich für seinen pädagogisch-didaktischen Ansatz Komplimente und Streichel-Einheiten bei allen im Rat vertretenen Fraktionen ein.