
Kreis Lippe. Trinkwasser ist ein kostbares Gut – und heute schützenswerter denn je. Denn ein Blick auf die Wetterdaten zeigt: Noch nie war es laut dem Deutschen Wetterdienst von Februar bis Mitte Mai so trocken wie 2025.
Schon der Winter 2024/25 war mit rund 155 Litern Niederschlag pro Quadratmeter deutlich zu niederschlagsarm. Für die Stadtwerke Bad Salzuflen, Detmold, Lemgo und Oerlinghausen ist klar: Es braucht einen sorgsamen Umgang mit dem Lebensmittel Nummer eins. Denn auch ohne akuten Wasserstress ist die Trinkwasser-Verfügbarkeit vor Ort nicht unbegrenzt – besonders an heißen Tagen mit hoher gleichzeitiger Nachfrage.
„Unsere Hochbehälter stützen an solchen Tagen mit hohen Abnahmespitzen die Trinkwasserversorgung intensiv“, erklärt Matthias Sasse, Geschäftsführer der Stadtwerke Lemgo. „Diese wichtigen Trinkwasserspeicher werden in Lemgo sukzessiv ersetzt, und dabei erhöhen wir zugleich deren Speicherkapazitäten. Doch auch die Gewinnungsanlagen und das Wassernetz müssen der Nachfrage standhalten. Deshalb werden wir in diesem Jahr fast vier Millionen Euro in die Lemgoer Wasserversorgung investieren – auch bei unseren lippischen Partnern wird kontinuierlich investiert.“
Steigender Wasserbedarf trifft auf klimatische Veränderungen
Doch warum ist die Stärkung der Trinkwasser-Infrastruktur in Lippe und anderswo notwendig? Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie der Bedarf gewachsen ist. 1911 führte beispielsweise ein ebenfalls extremer Dürresommer in Oerlinghausen zum Bau des ersten Wasserwerks. Dort durfte damals jede Familie zwei Eimer Wasser für den täglichen Bedarf abholen. 1920 wurden in Bad Salzuflen bereits circa 60 Liter am Tag pro Person genutzt – heute sind es durchschnittlich mehr als 127 Liter pro Kopf.
„Nach Jahren sinkender Verbrauchswerte beobachten wir inzwischen wieder einen Anstieg – trotz wassersparender Spül- und Waschmaschinen sowie Dusch-Sparköpfen und Perlatoren in den Haushalten“, berichtet Volker Stammer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Salzuflen.
„Die Gründe dafür sind vielfältig: trockenere Sommer, Pools in den Gärten und ein steigender Bewässerungsbedarf gehören dazu. Deshalb möchten wir die Menschen in Lippe dafür gewinnen, besonders sorgsam mit diesem kostbaren Gut umzugehen. Schon mit kleinen Sparmaßnahmen lässt sich viel bewirken.“
Trinkwasser zuverlässig bereitstellen
Die lippischen Stadtwerke trügen mit ihren Investitionen verlässlich dazu bei, eine zukunftsfähige und nachhaltige Trinkwasserversorgung zu gewährleisten. So fließen in Bad Salzuflen in diesem Jahr zum Beispiel rund drei Millionen Euro in die Wasserversorgung – unter anderem in einen neuen Brunnen im Kalldorfer Sattel.
Und die Stadtwerke Detmold haben im März zum Weltwassertag 2025 ebenfalls einen neuen Ersatzbrunnen in Betrieb genommen. Dieser kann 35.000 Liter Wasser pro Stunde fördern und unterstützt damit die weiteren 16 Tiefbrunnen und vier Quellen, die das Trinkwasser in Detmold speisen.
„Neben solchen technischen Lösungen wie einem Brunnenneubau oder Investitionen in die Digitalisierung stellen aber vor allem unsere hoch qualifizierten Teams die zuverlässige Trinkwasserversorgung sicher“, informiert Jörg Karlikowski, Geschäftsführer der Stadtwerke Detmold. „Sie sind dafür rund um die Uhr für im Einsatz. So können wir allein für unsere Stadt jedes Jahr rund 3,4 Millionen Kubikmeter Wasser bereitstellen.“
Bei den Stadtwerken Oerlinghausen wird ebenso stetig in die Wasserversorgung investiert – unter anderem in die Sanierung des Hochbehälters „Menkhauser Berg“ sowie in die Installation von UV-Anlagen an zwei Brunnen.
Immer mit dem Ziel, Trinkwasser in höchster Qualität zu liefern, wie Michael Benneker, Geschäftsführer der Stadtwerke Oerlinghausen betont. „Trinkwasser gehört zu den am strengsten kontrollierten Lebensmitteln“, erklärt er. „Die hervorragende Qualität gewährleisten wir unter anderem durch regelmäßige Beprobungen, Laborauswertungen und eine enge Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern: Wir stellen ein günstiges und zugleich hochwertiges Lebensmittel bereit.“
Sommeraktionen vor Ort
Neben dem eigenen Engagement setzen die lippischen Stadtwerke aber auch auf die Unterstützung der Menschen vor Ort. Denn: Wer die Herausforderungen kenne, verstehe den Wert des Trinkwassers – und handle bewusster.
Transparenz, Austausch und Mitmachen stünden deshalb im Mittelpunkt vieler Sommeraktionen der lippischen Stadtwerke: Teils würden Führungen durch die technischen Anlagen veranstaltet, damit Schulklassen, Vereine und interessierte Bürger erlebten, wie viel Aufwand hinter jedem Liter Trinkwasser stecke und warum jeder Tropfen zähle.
Social Media-Kampagnen mit Gewinnmöglichkeiten werde es ebenfalls geben, oder Infostände zu Regenwassernutzung und Co. auf Stadtfesten und Märkten. Selbst in den Freibädern könnten Überraschungsaktionen für Freude sorgen. Denn auch dort seien sich alle Stadtwerke einig: Die gemeinsame Abkühlung im kühlen Nass mache Spaß und schone wertvolle Ressourcen – unter anderem, weil Profis sich um die Wasserqualität kümmerten und diese die ganze Badesaison hindurch erhielten.
Zusätzliche Spartipps für den Alltag stellen die Stadtwerke Bad Salzuflen, Detmold. Lemgo und Oerlinghausen auf ihren Webseiten bereit.