Bad Oeynhausen/Minden/Lauenstein. In einem koordinierten Großeinsatz ist es der Kriminalpolizei Bielefeld gemeinsam mit Spezialeinheiten aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen gelungen, ein mutmaßliches Netzwerk der organisierten Drogenkriminalität zu zerschlagen.
Wie die Polizei mitteilte, wurden am frühen Dienstagmorgen, 8. Juli, insgesamt sechs Tatverdächtige festgenommen.
Die Männer im Alter zwischen 22 und 54 Jahren sollen laut Polizeiangaben zwei professionell betriebene Indoor-Cannabisplantagen in Bad Oeynhausen und Lauenstein unterhalten haben. Die Ermittlungen standen unter Leitung der Staatsanwaltschaft Bielefeld und wurden von der Dienststelle zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität beim Polizeipräsidium Bielefeld geführt.
4.200 Cannabispflanzen sichergestellt
Im Rahmen des Zugriffs stießen die Einsatzkräfte auf zwei großflächige Aufzuchtanlagen, die auf den Anbau von rund 4.200 Cannabispflanzen ausgelegt gewesen sein sollen. Unterstützt wurden die Ermittlungen durch Spezialisten des Landeskriminalamts Niedersachsen sowie Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW).
Neben den Plantagen stellten die Beamten laut Mitteilung auch mehrere Kilogramm verkaufsfertiges Marihuana, eine fünfstellige Summe Bargeld, ein Fahrzeug sowie verschiedene Datenträger sicher. Gegen alle sechs Beschuldigten, die laut Polizeiangaben albanischer Herkunft sind, wurde durch das Amtsgericht Bielefeld Untersuchungshaft angeordnet.
Plantage unter Freizeitzentrum – Betreiber nicht involviert
Besonders brisant: Eine der Plantagen war im Keller eines Freizeitzentrums in Bad Oeynhausen untergebracht. Die zweite befand sich in einem leerstehenden Fachwerkhaus im niedersächsischen Lauenstein (Landkreis Hameln-Pyrmont).
Die Polizei betont, dass weder der Betreiber des Freizeitzentrums noch das Zentrum selbst in Verbindung mit der Anlage stehen. Die Betreiber hätten sich ausdrücklich von den Vorgängen distanziert.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bielefeld und der Polizei Bielefeld dauern an. Weitere Durchsuchungen und Auswertungen der sichergestellten Beweismittel stehen laut Behörden noch aus.