Uwe Detert geht mit Angriffen seiner politischen Gegner gelassen um. Dass die AfD bislang darauf verzichtet, Wahlplakate in Lage aufzuhängen, hat nicht mit der erfolgreichen Kampagne der politischen Konkurrenz zu tun, sondern mit der Erfahrung, dass AfD-Plakate zu 50 Prozent kaputt gemacht werden. Später aufgehängt, halten sie vielleicht bis zum Wahltag. Foto: AfD

Wer in Lage derzeit durch die Straßen geht, bekommt den Eindruck, die Kommunalwahl sei ein Festival der Farben: Grüne, SPD und CDU haben schon seit Wochen ihre Köpfe, Slogans und Wahlversprechen plakatiert – in allen Größen, von der kompakten DIN-A1-Variante bis zur XXL-Leinwand am Kreisverkehr.


Und die AfD? Kein Bild, kein Spruch, kein scharfkantiger Slogan weit und breit. Hat die Partei ihren Stil der plakativen Argumentation etwa über Bord geworfen? Glaubt Uwe Detert, auch ohne Plakate die Herzen – und vor allem die Stimmen – der Lagenser im Sturm zu erobern? Oder hat ihn die vereinte Image-Offensive der Konkurrenz so verunsichert, dass er sich ins politische Schneckenhaus zurückgezogen hat?

Nichts von alledem, betont Detert im Gespräch mit Lage aktuell. „Unsere Plakate werden immer zu 50 Prozent kaputt gemacht. Deshalb hängen wir sie erst später auf. Dann werden sie zwar auch von kleinkarierten Geistern angegriffen, aber in größerer Zahl bis zum Wahltag halten.“

Kurz gesagt: Plakate auf Zeit. Strategie statt Sofortstart. Erst, wenn es ernst wird, soll auch in Blau plakatiert werden – und dann gilt: Wahltag ist Zahltag. Uwe Detert setzt auf späte Ernte.

Bis dahin bleibt die Stadtlandschaft ein Farbfest der anderen Fraktionen – und die AfD setzt weiter auf den Überraschungseffekt. Wer weiß: Vielleicht hängen die AfD-Plakate ja dann tatsächlich noch am Tag nach der Wahl. Da nützen sie der Partei dann aber nicht mehr viel.