Detmold. Ein Ehepaar aus Bevern (Landkreis Holzminden) ist am Donnerstag, 14. August, in Detmold Opfer eines dreisten Telefonbetrugs geworden. Nach Polizeiangaben habe sich ein unbekannter Anrufer als Polizeibeamter ausgegeben und behauptet, die Tochter des Paares habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine Person ums Leben gekommen sei. Um eine angebliche Untersuchungshaft zu verhindern, sei eine hohe Kautionszahlung erforderlich.
Während des Gesprächs habe das Ehepaar am Telefon lautes Weinen gehört und geglaubt, die Stimme der eigenen Tochter zu erkennen. In der Annahme, helfen zu müssen, übergaben sie gegen 17.20 Uhr auf dem Parkplatz des Amtsgerichts Detmold a der Heinrich-Drake-Straße Gold im Wert eines hohen fünfstelligen Betrags an einen unbekannten Mann.
Dieser wird laut Zeugenaussagen wie folgt beschrieben: etwa 50 bis 55 Jahre alt, rund 1,75 Meter groß, schlanke Statur, etwas längere dunkelblonde Haare, gepflegtes Erscheinungsbild, akzentfreie deutsche Sprache. Der Täter habe versprochen, nach kurzer Zeit mit einer Quittung zurückzukommen, sei jedoch verschwunden. Erst als er nicht wieder auftauchte, habe das Ehepaar den Betrug bemerkt und die echte Polizei verständigt.
Das Kriminalkommissariat 6 bittet Zeugen, die Hinweise zu dem Betrüger oder dessen Aufenthaltsort geben können, sich unter der Telefonnummer 05231/6090 zu melden.
Die Polizei mahnt eindringlich zur Vorsicht: Wer am Telefon nach Geld oder Wertsachen gefragt werde – insbesondere angeblich durch die Polizei – solle sofort auflegen. Echte Polizeibeamte würden niemals Geldforderungen stellen oder Wertgegenstände zur Verwahrung anfordern.