Oerlinghausen/Auschwitz. Lidia Maksymowicz war drei Jahre alt, als sie gemeinsam mit ihrer Mutter aus Minsk in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert wurde. Im Januar 1945 wurde sie von ihrer Mutter, die auf einen sogenannten Todesmarsch geschickt wurde, getrennt.
Als Auschwitz-Überlebende fühlt sie sich in diesen Tagen immer noch verpflichtet, über all die Gräueltaten, die dort geschehen sind, zu berichten. So auch einer Reisegruppe, bestehend aus Schülern der Jahrgangsstufe 10 der Oerlinghauser Heinz-Sielmann-Schule (HSS), die unter der Leitung von Pädagoge Ünal Kopal eine mehrtägige Exkursion nach Polen unternommen hatte.
Dabei führte es die Sielmänner in die zweitgrößte Stadt des Landes Krakau, die bis 1596 Hauptstadt des Königreichs Polen war. Dort beschäftigten sich die Oerlinghauser am ersten Tag mit dem jüdischen Leben in dieser so geschichtsträchtigen Stadt. Sichtlich beeindruckt, aber auch schockiert, waren die Jugendlichen und ihre Lehrkräfte von den Erzählungen der Zeitzeugin Lidia Maksymowicz.
Das, was die Schüler und Lehrer sonst aus Büchern oder Filmen kennen, wurde durch das Gespräch noch einmal intensiver vermittelt. Diese Eindrücke, so Abteilungsleiterin Regine Schulze, werden den Schülern noch lange im Gedächtnis bleiben. „Ihr könnt euch zu den Menschen zählen, die mit einer wirklichen Zeitzeugin gesprochen und Schilderungen aus erster Hand bekommen haben“, ergänzt Sozialarbeiter Bartosz Janiszewski, der ebenfalls gebürtig aus Polen stammt und die Reisegruppe begleitete.
Nachhaltig bewegt und erschüttert waren die Sielmänner auch am folgenden Tag ihrer Exkursion, die sie in das Vernichtungslager Auschwitz führte. Mengen an Schuhen, Brillen und anderen persönlichen Besitztümern der Lagerinsassen sowie die unmenschlichen und verbrecherischen Szenerien hinterließen einen bleibenden Eindruck. Am Ende waren sich alle einig, Schüler sowie Lehrkräfte, dass ein Besuch einer solchen Gedenkstätte in jedes Schulprogramm gehöre.
„Solche Verbrechen dürfen nicht noch einmal passieren und unsere Jugend, der die Zukunft gehört, muss dafür sensibilisiert werden“, erzählt Pädagoge Ünal Kopal. In dem Zusammenhang dankte er den zahlreichen Sponsoren, die sich bereit erklärt hatten, die Fahrt zu fördern und zu unterstützen. Namentlich sind es das Land NRW, das Gedenkstättenfahrten fördert, die Rudolf-August-Oetker-Stiftung mit ihrer Vorständin Dr. Birgit Sander, die Netzconcepte GmbH mit Benjamin Willers sowie die Wortmann AG, vertreten durch Soner Selvi.
Schulleiter Christian Landerbarthold, der insbesondere seinem Kollegen Ünal Kopal für die Organisation dankte und ebenfalls schon mit Schulklassen Gedenkstätten besucht hatte, ist sich nach dieser Fahrt sicher, dass es nicht die letzte Exkursion dieser Art an der „kleinen Gesamtschule“ gewesen ist. (lwz)
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Bereits zu Schulzeiten entdeckte Yves Brummel seine Leidenschaft für Journalismus, die er während seiner knapp neunjährigen Tätigkeit als Freier Mitarbeiter in der Lokalsportredaktion des Westfalen-Blatts in Gütersloh vertiefen durfte. Nach Stationen unter anderem in den Medienabteilungen von Arminia Bielefeld und Dr. Kurt Wolff sowie in der Sportkommunikation der Arvato-Medienfabrik landete er nach Abschluss seines Masterstudiums im Bereich Journalismus und Medienkommunikation als Freier Redakteur bei Lippe aktuell. Zudem war der gebürtige Gütersloher zu dieser Zeit für den Postillon in Lage tätig. Seit 2023 ist er Freier Redakteur bei der LWZ und schreibt für das Westfalen-Blatt in Schloß Holte-Stukenbrock.