Detmold. Mit dem 150. Geburtstag des Hermannsdenkmals hatte die Katastrophenschutzübung am Wochenende zwar nichts zu tun – trotzdem durfte der Cherusker Arminius als Namenspate herhalten. Und der hat seinen Ruf als Kämpfer wacker verteidigt: Dieses Mal nicht gegen Römer, sondern gegen Sturm, Regen und jede Menge Festivalchaos.
Rund um das Detmolder Kreishaus rückten 300 Einsatzkräfte mit 100 Fahrzeugen an. Statt Rockmusik gab es Blaulicht, statt Merchandising-Buden eine ganze Armada an Einsatzleitwagen. Das Szenario: Ein Unwetter über dem imaginären „New School Year-Festival“ mit bis zu 1000 Gästen. Zäune flogen, Blitze schlugen ein, Panik brach aus – und am Ende mussten 160 Betroffene versorgt werden.
Die Statisten spielten ihre Rollen als Verletzte so überzeugend, dass manchem Zuschauer kurz der Atem stockte: Schnittwunden, Schockzustände, Blitzopfer – alles dabei. Zum Glück wussten die Retter genau, was zu tun ist. Wer nicht ins Klinikum Detmold passte, wurde kurzerhand nach Lemgo, Herford oder Gütersloh gebracht – Festivalbesucher kennen das ja: Man landet nie da, wo man eigentlich hinwollte.
Landrat Dr. Axel Lehmann zeigte sich beeindruckt: „Ein reales Szenario in dieser Größenordnung hatten wir zum Glück noch nie. Aber wenn es so weit kommt, können wir uns auf unsere Einsatzkräfte verlassen.“ Auch Staatssekretärin Dr. Daniela Lesmeister lobte die gute Zusammenarbeit – und Hermann dürfte auf seinem hohen Sockel mit exklusivem Rundumblick innerlich genickt haben.
Am Ende waren alle Verletzten wieder gesund, alle Fahrzeuge heil, und die Einsatzkräfte um viele Erfahrungen reicher. Für die Besucher blieb die beruhigende Erkenntnis: Sollte das nächste Unwetter wirklich einmal ein Festival erwischen, ist Lippe bestens vorbereitet.
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Jenseits der Ruhestandsgrenze mache ich nun auf Freier Mitarbeiter, statt die Füße hochzulegen. Warum? Weil ich’s kann und weil das Gehirn auf Touren gehalten werden will. „Die Realität ist immer zu wenig“, haben die Romantiker gesagt und hatten recht. Durch dokumentierende Aneignung mache ich mehr daraus: Realität wird gewissermaßen zur „Wirklichkeit“ potenziert. Deshalb habe ich eine eigene Online-Zeitung für Lage ins Leben gerufen: lage-aktuell.de Ich beanspruche den Titel: Nachhaltigster News-Lieferant für Lage (NNL). Deshalb arbeite ich ganz eng mit der LWZ zusammen. Artikel bleiben hier lange sichtbar und landen nicht – wie die Tageszeitung – sofort nach der Lektüre im Altpapier.