
Lage. Ein Satz mit fünf „L“ fällt stärker ins Gewicht als ein Wort mit vier „S“, selbst wenn es auf einen großen Strom verweist. Jedenfalls fühlten sich rund 200 gut gelaunte Menschen motiviert, dem Ruf zum Ehrenamtsfest am Sommertag mit Kaiserwetter zu folgen. Und nein, keiner wurde bestochen; es gab schlicht Kaffee, Kuchen und jede Menge Anerkennung. Bürgermeister Matthias Kalkreuter bedankte sich bei allen, die in Lage ehrenamtlich tätig sind – also bei so ziemlich jedem, der schon mal eine Vereinsfahne getragen, einen Kuchen gebacken oder eine Bank gestrichen hat. Weil man die große Menge nicht komplett auszeichnen kann – das würde wohl länger als eine Bürgermeisteramtsperiode dauern -, bekamen anerkannte Repräsentanten des Ehrenamts den Ehrenamts-Preis. „Bitte machen Sie weiter so“, bat der Bürgermeister und dachte dabei wohl über den Rand der Preisträgergruppe in front of the City Hall hinaus. Was übersetzt heißt: Ohne euch läuft hier nix, Leute!
Der große Knaller des Nachmittags war natürlich die Preisverleihung des Heimatpreises NRW 2025. Satte 5.000 Euro gab’s zu verteilen – nicht in Form von 500-Euro-Scheinen, unpersönlich im Umschlag zugestellt, sondern ganz offiziell und feierlich.
Platz 1 (2.500 €) ging an die Stadtführer des Lippischen Heimatbundes, die es offenbar geschafft haben, dass selbst Einheimische nach einer Führung denken: „Ach, so schön ist Lage also wirklich!“ Bianca Sievert und Konrad Soppa nahmen den Preis entgegen und betonten, dass „Stadtgeschichte erklären“ mehr Spaß macht, als man gemeinhin vermuten würde.
Platz 2 (1.500 €) sicherte sich der TuS Müssen-Billinghausen. Dessen Mitglieder haben einen Bewegungspark errichtet – damit alle Lagenser nicht nur geistig, sondern auch körperlich auf Trab bleiben. Klaus Rottschäfer verriet: Viel Arbeit, viel Schweiß, aber auch viel Spaß. (Und ganz vielleicht das eine oder andere Muskelkater-Souvenir.)
Platz 3 (1.000 €) heimsten die Landfrauen des Ortsverbands Lippe-West ein. Mit Lesungen, Fachvorträgen und Traditionen halten sie das Landleben in Schwung – und bewiesen bei der Preisverleihung, dass man auch mit Blumenstrauß in der Hand noch elegant applaudieren kann.
Zum Schluss gab’s eine Tombola, bei der die Gäste reihenweise Gewinne absahnten. Man munkelt, dass der Hauptpreis diesmal weder ein Auto noch eine Reise war, sondern etwas viel Wertvolleres: ein Abend ohne Vereinsarbeit.
Für die passende Stimmung sorgte die Band „Night Express“ von der Musikschule Lage. Und so verließen alle Gäste das Fest mit dem sicheren Gefühl: Ehrenamt ist in Lage nicht nur Arbeit, sondern auch jede Menge gute Laune. Ein Ding mit fünf „L“ eben.