Perfektes Gleichgewicht: Nur dann funktioniert das Spiel. Luba Schmidt (Fachteam Straßen, Sportplätze, Friedhöfe), Uwe Friedrichsmeier (Teamleiter Fachteam Straßen, Sportplätze, Friedhöfe) und Süeda Bozdayi (Werksstudentin Stadt Lage) [im Hintergrund, von links] freuen sich mit Mathilda (rechts) und ihren Geschwistern Jonathan und Antonia (links) über die neue Inklusionswippe im Bürgerpark Lage. Foto: Stadt LageLage. Wann ist eine Wippe in der Waage? – Wenn beide Seiten gleich viel wiegen und der Dreh- und Angelpunkt exakt in der Mitte sitzt. Der physikalische Fakt ist ein schönes Gleichnis dafür, worum es bei der „Inklusionswippe“ geht: Kinder erleben sich im Gleichgewicht spielerisch als gleichwertig; auch wenn die einen kräftige, lauffreudige und schnelle Beine haben, die anderen aber an den Rollstuhl gefesselt sind. Egal: Die Freude an Gleichgewicht und Bewegung ist auf beiden Seiten gleich groß.
Im Frühjahr hat Lages Kulturlandschaft Zuwachs bekommen; nicht in Form eines neuen Kreisverkehrs (davon gibt es ja schon genug), sondern in Gestalt einer hochmodernen Inklusionswippe im Bürgerpark. Zugegeben, sie sieht auf den ersten Blick aus wie eine ganz normale Wippe. Aber wer denkt, hier ginge es nur um „hoch und runter“, der irrt gewaltig.
Vor gut drei Wochen wurde das gute Stück offiziell in den Spielplatz mit seinem Spielgeräte-Szenario integriert, und zwar im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche. In Abwandlung des bekannten Mottos „Einer für Alle, Alle für Einen“ lautet die originelle Variante: „Mobilität für alle. Alle für Mobilität.“ Ein Satz, der so rund und ausgewogen klingt, dass man fast denkt, er sei auf der Wippe selbst entstanden.
Besonders beeindruckend fällt der erste Praxistest aus: Mathilda, Jonathan und Antonia steigen gemeinsam auf die Wippe – und siehe da: kein Streit, kein Geschubse, sondern pures Gleichgewicht. Gerüchte besagen, die Geschwister hätten sich noch nie so friedlich auf einem Spielgerät verhalten. Man munkelt, die Wippe könnte künftig auch im Familienalltag als Konfliktlösung eingesetzt werden.
Die Inklusionswippe ist also mehr als nur ein Spielgerät. Sie ist Symbol, Botschaft und Lehrmeister in einem: Sie zeigt, dass es ohne Rücksichtnahme nicht funktioniert – weder im Bürgerpark noch im Straßenverkehr. Wer nur an sich denkt, landet eben unsanft auf dem Boden. Und das Leben wird mit Rücksichtnahme deutlich schöner.
Die Verbindung zur Europäischen Mobilitätswoche? Ganz einfach: So, wie die Wippe alle Kinder zum Mitmachen einlädt, so sollen auch unsere Städte und Wege für alle zugänglich sein: nachhaltig, inklusiv und barrierefrei. Oder, anders gesagt: Eine Wippe für alle Lebenslagen.
Wer also das nächste Mal im Bürgerpark vorbeikommt, sollte unbedingt einen Probewipp wagen. Aber Vorsicht: Diese Wippe ist nicht nur ein Symbol – sie ist auch verdammt schwungvoll.
Ich bin ein Zwitterwesen. Ein halbes Arbeitsleben lang Lehrer, die andere Hälfte Journalist. Und immer beides zugleich: Als Deutschlehrer habe ich meinen Schülern eine praktische Nutzung der Sprache abverlangt und mit ihnen „Zeitung in der Schule“ veranstaltet. Als Journalist in verschiedenen Tageszeitungen haben mich immer die Schüler dort – die sogenannten Volontäre – interessiert, denen ich unbedingt etwas beibringen wollte.
Jenseits der Ruhestandsgrenze mache ich nun auf Freier Mitarbeiter, statt die Füße hochzulegen. Warum? Weil ich’s kann und weil das Gehirn auf Touren gehalten werden will. „Die Realität ist immer zu wenig“, haben die Romantiker gesagt und hatten recht. Durch dokumentierende Aneignung mache ich mehr daraus: Realität wird gewissermaßen zur „Wirklichkeit“ potenziert. Deshalb habe ich eine eigene Online-Zeitung für Lage ins Leben gerufen: lage-aktuell.de Ich beanspruche den Titel: Nachhaltigster News-Lieferant für Lage (NNL). Deshalb arbeite ich ganz eng mit der LWZ zusammen. Artikel bleiben hier lange sichtbar und landen nicht – wie die Tageszeitung – sofort nach der Lektüre im Altpapier.
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