
Oerlinghausen. Für Jana Vanessa Derksen, die kreative Kraft hinter „Java-Paints“, ist abstrahierte Kunst mehr als nur ein Stil, sie ist eine Haltung: „Abstrahierte Kunst macht nichts falsch.“ Mit dieser Überzeugung malt die freischaffende Künstlerin aus Oerlinghausen Werke, die nicht nur den Raum füllen, sondern auch Gedanken befreien.
„Malen gehört seit jeher zu meinem Leben. Schon als Kind, damals oft gemeinsam mit meiner Oma, habe ich es geliebt“, erzählt die 27-Jährige. Eine weitere frühe Leidenschaft entwickelte Derksen für Architektur. Geprägt von ihren Interessen, entschied sie sich folgerichtig auch beruflich für einen kreativen Weg.

In Detmold fand sie mit dem Architekturstudium genau das, wonach sie suchte. „Es hat mich zudem positiv überrascht, wie kreativ und praxisorientiert die Kurse gestaltet waren“, betont Derksen. So entdeckte die gebürtige Schloß Holte-Stukenbrockerin, die mittlerweile in Oerlinghausen lebt, in den praktischen Kursen ihre Liebe zur abstrahierten Malerei. „Mich fasziniert, wie Form, Struktur und Farbe ohne starre Regeln wirken können“, sagt sie.
Diese Offenheit führte zu einer Technik, die sie privat stetig verfeinerte und heute ihr Markenzeichen ist: die eigenentwickelte Spachteltechnik, mit der sie Schicht für Schicht Tiefe, Haptik, Bewegung und Emotion auf die Leinwand bringen möchte.
New York als Inspirationsquelle
Ein prägender Abschnitt ihres künstlerischen Werdegangs führte sie über den Großen Teich nach New York. Insgesamt acht Monate lebte und arbeitete Derksen im „Big Apple“, absolvierte mehrere Praktika und ließ sich von der pulsierenden Metropole inspirieren. „Ich liebe den Vibe, den diese Stadt, dank ihrer Bauwerke und tollen, hilfsbereiten Menschen besitzt. Sie gibt dir das Gefühl, alles schaffen zu können“, erklärt Derksen. Für sie sei es damals die erste Reise ganz ohne Begleitung gewesen. „Diese Erfahrung hat mich selbstbewusster und motivierter gemacht“, sagt die Künstlerin.
Die Stadt, ihre Architektur und das Nebeneinander von alt und neu prägten nach eigener Aussage auch eine ihrer wichtigsten Werkreihen: „Architektur“ – eine Hommage an urbane Formen und Strukturen. Weitere Inspirationen böten ihr der Alltag: „Der Tag überschüttet mich mit Ideen“, sagt Derksen lachend.
Starke Frauen, große Kunst
Ihre zweite zentrale Reihe trägt den Titel „Powerwoman“. Dies sei eine künstlerische Einladung an alle, den eigenen Traum zu leben und sich von Sorgen nicht aufhalten zu lassen, erklärt die Oerlinghauserin. „Ich möchte, dass meine Bilder Kraft geben, Mut machen und daran erinnern, dass das Leben gelebt werden muss“, betont Derksen, die mit Acryl auf Leinwand malt, und ergänzt: „Ich möchte Menschen inspirieren, sie berühren und eine kurze Alltagsauszeit schaffen.“

Jana Vanessa Derksen verbindet demnach kosmopolitische Einflüsse mit ostwestfälischer Bodenständigkeit. Ihre Arbeiten beschreibt sie als frei, kraftvoll und voller Persönlichkeit, und folgten stets ihrem Leitsatz: „Abstrahierte Kunst macht nichts falsch.“
Neue Werkreihe
Dies spiegle sich auch in ihrer neuesten Werkreihe wider. Diese zeige, so erklärt Derksen, eine klare stilistische Weiterentwicklung. Im Zentrum stehe die Reduktion auf das Wesentliche, die bewusst Freiräume für individuelle Interpretationen eröffne.
„Die Leinwände sind groß, die Motive hingegen klein, fast zart. Meine Bilder erzählen keine fertigen Geschichten mehr, sie laden dazu ein, eigene zu finden“, ergänzt sie. Die erste Ausstellung mit ihren neuen Werken wird indes am 21. Januar 2026 im Medicum Detmold eröffnet.
Weitere Informationen und eine Galerie ihrer Werke finden sich auf der „Java-Paints“-Homepage. Dort können Interessierte auch Auftragsarbeiten einreichen, die Derksen seit diesem Jahr verstärkt umsetzt.







