Heidrun Brokamp (Bauleitung Kurhaus), Ralf Hammacher (Fachbereichsleiter der Stadt Bad Salzuflen für Gesundheit, Kultur und Tourismus), Architektin Susanne Tappe, Bürgermeister Dirk Tolkemitt, Sascha Detlefsen (Pressesprecher Stadt Bad Salzuflen) und Oliver Mütterthies (Technischer Betriebsleiter Eigenbetriebsähnliche Einrichtung Gebäudewirtschaft der Stadt Bad Salzuflen, von links) begutachten das neue Kurhaus von außen. Fotos: Reiner Toppmöller

Bad Salzuflen. Nach gut zweijähriger Bauzeit wird das neue Kurhaus am letzten Wochenende im Oktober eröffnet. Wenn der Bauzaun fällt, dann haben das Staatsbad und die Stadt ein neues Highlight, das sich in die Performance rund um den Kurpark gut einpasst.


Zunächst werden die neugewählten Ratsmitglieder mit einem Pre-Opening am Freitag, 24. Oktober, ihre neue Wirkungsstätte in Augenschein nehmen können. Dazu werden gemeinsam mit den Delegationen aus den Patenstädten Millau und Luckenwalde auch zwei Bäume gepflanzt.

Am Samstag, 25. Oktober, startet dann der erste große Galaabend ab 17 Uhr im neuen Haus. Darauf folgt am Sonntag, 26. Oktober, von 12 bis 17 Uhr, ein Tag der Offenen Tür für alle Interessierten.

Was die Besucher dort erwartet, konnte die LIPPISCHE WOCHENZEITUNG bereits im Vorfeld – zusammen mit Bürgermeister Dirk Tolkemitt, der Architektin Susanne Tappe und verantwortlichen Mitarbeitern der Verwaltung – begutachten.

Um es kurz zu machen: Es ist beeindruckend, was dort entstanden ist und hat nichts mehr mit dem alten, muffigen und dunklen Haus zu tun. Beim Eintritt in das neue Foyer, das mit 26 großen Glaskuppeln an der Decke Tageslicht in die Räume fluten lässt, steht man dem großen Empfangstresen aus Corian in Kristalloptik und einer dunklen Wand mit dem goldenen Kurhaus-Schriftzug gegenüber. Links wartet ein acht Meter langer Garderobentresen, rechts entsteht die Lobby mit unverbautem Blick durch bodentiefe Glasfenster auf Kurpark und Saline.

Links und rechts des alten Gala-Saals führen Gänge in den Bar- und Bistro-Bereich, der ebenfalls dank Glaskuppel mit Tageslicht erhellt wird. Der alte Gala-Saal erstrahlt mit neuem Parkett und ist durch die Entnahme der Decke bis in die Spitzen des Daches erweitert worden.

Locker angeordnet hängen neue Leuchtmittel und Schallschutzplatten in den Raum. Im Boden sind Möbelaufzüge eingearbeitet, die den Transport von Tischen und Stühlen in den Keller vereinfachen. Dort werden zukünftig in parlamentarischer Anordnung die Ratssitzungen des Stadtrates stattfinden.

An der Wand hängt eine 4,81 mal 2,81 Meter große LED-Leinwand, und es gibt eine flexible Bühne für unterschiedliche Veranstaltungsformate. Auch die alten Glastüren im Gala-Saal, die früher auf die Gänge führten, sind erhalten geblieben.

Dort, wo sich früher der Wintergarten befand, gibt es im Neubau jetzt vier zusammenschaltbare Säle mit freiem Blick auf den Kurpark durch ebenfalls bodentiefe Fenster. Eine Terrasse und ein breiter Treppenaufgang führen in den Kurpark.

Hinter dem Bistro- und Bar-Bereich schließt sich ein moderner Cateringbereich an. Kühlräume und eine Anzahl von Konvektomaten sowie ein Spülraum geben dort den Caterern alle Möglichkeiten zur Bewirtung.

Das neue Haus soll als Veranstaltungs- und Kongresshaus genutzt werden, darum wird es dort keine Gastronomie geben. Wie Ralf Hammacher, Fachbereichsleiter der Stadt Bad Salzuflen für Gesundheit, Kultur und Tourismus, während der Besichtigung jedoch erklärte, werde die „Wandelbar“ in der Wandelhalle ab dem 1. Dezember wieder öffnen. Der Caterer Atefeh wird das Geschäft betreiben.

Das neue Kurhaus ist für bis zu 600 Personen ausgelegt. Das Erdgeschoss hat eine Fläche von circa 2.600 Quadratmetern. Die Technikzentrale, in der die gesamte moderne Technik untergebracht ist, umfasst 220 Quadratmeter.

Eine 70-Kilowatt-Peak(kWP)-Photovoltaikanlage mit 40-Kilowattstunden(kWh)-Batteriespeicher sorgt für Strom. Die zentrale Mediensteuerung für Beleuchtung, Musik, Mikrofone, Kamera und Leinwand läuft über Touchpanel.

Neben dem Psychotherapeuten-Tag, der sich bereits für 2026 angemeldet hat und anschließend jährlich wieder kommen möchte, sollen weitere Kongresse angeworben werden. Wie der Bürgermeister sagte, gebe es bereits zahlreiche interessierte Anfragen.

Auch für Kleinkunstveranstaltungen und kleine Konzerte soll das neue Haus genutzt werden. Angekündigt haben sich bereits Sängerin, Komponistin, Autorin und Kabarettistin Pe Werner sowie Singer-Songwriter Max Mutzke.