Der Keller des Mehrfamilienhauses im Ortsteil Herberhausen war so stark verraucht, dass die Einsatzkräfte – unter massivem Atemschutz – die Hand vor Augen nicht sehen konnten. Sie setzten eine Wärmebildkamera ein, um sich zu orientieren. Zuvor hatten sie im Obergeschoss 31 Menschen über Drehleiter und Streckleitern in Sicherheit gebracht.  Archivfoto: C. Rieks/Feuerwehr Detmold

Detmold. Weil das Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses im Ortsteil Herberhausen nach einem Zimmerbrand vollkommen verraucht war, entschied sich die Feuerwehr, 31 Menschen – darunter 13 Kinder – über Drehleiter und Steckleitern in Sicherheit zu bringen. Am Donnerstagabend, 17. Oktober, wurde der Feuerwehr Detmold gegen 21 Uhr ein Wohnungbrand gemeldet. Einsatzstichwort: „Feuer MiG“, das bedeutet „Feuer mit Menschenleben in Gefahr“.


Beim Eintreffen am Brandort stießen die Einsatzkräfte auf ein stark verrauchtes Mehrparteienhaus, in dem zahlreiche Bewohner an offenen Fenstern auf sich aufmerksam  machten. Aufgrund der Lage  „Feuer mit Menschenleben in Gefahr“ forderten die Feuerwehrleute weitere Rettungsmittel an.

Insgesamt konnten alle 31 Personen aus dem Gebäude gerettet werden – teils über Steckleitern und die Drehleiter. Unter den Geretteten befanden sich auch 13 Kinder, die über die Drehleiter in Sicherheit gebracht wurden, da der Treppenraum vollständig mit Brandrauch gefüllt war.

Parallel wurde eine Verriegelung am Kellerausgang installiert, um ein mögliches Durchbrennen der Kellertür zu verhindern. Nachdem alle Personen vom Rettungsdienst versorgt waren und die Wohnungen ein zweites Mal kontrolliert, begann die Brandbekämpfung im Kellerbereich.

Die Atemschutztrupps berichteten von „Nullsicht im gesamten Kellergeschoss“, sodass die Orientierung ausschließlich über eine Wärmebildkamera erfolgen konnte. Trotzdem wurde das Feuer zügig unter Kontrolle gebracht. Anschließend wurde das Gebäude intensiv belüftet und an die Polizei übergeben.

Aufgrund der Vielzahl an Betroffenen wurde durch den Rettungsdienst ein „ManV 10“ („Massenanfall von Verletzten“) ausgelöst. Insgesamt 26 Personen wurden zur weiteren Behandlung in das Klinikum Detmold transportiert – fünf mit dem Rettungswagen und 21 mit einem Bus des Kreises Lippe.

Unter den Verletzten befand sich auch ein Feuerwehrmann, der Rauchgase eingeatmet hatte. Dieser konnte noch am Abend das Klinikum verlassen, nachdem er dort ambulant behandelt worden war. Eine Brandsicherheitswache blieb bis etwa 1:30 Uhr vor Ort.

Im Einsatz befanden sich:

das hauptamtliche Personal, die Löschzüge Mitte und Nord, die Löschgruppen Remmighausen, Diestelbruch und Pivitsheide, das DRK Detmold und Lage, die Malteser Lage, sowie ein großes Aufgebot der Polizei und des Rettungsdienstes des Kreises Lippe. Zusätzlich alarmierte Rettungsmittel aus dem Kreis Höxter konnten den Einsatz auf der Anfahrt abbrechen. Die Löschgruppe Hiddesen stellte währenddessen den Grundschutz für das Stadtgebiet Detmold sicher und wurde parallel zu einer Türöffnung in die Hornsche Straße gerufen.