Kreis Lippe. Der Arbeitsmarkt im Oktober zeigt sich weitgehend stabil, allerdings ohne positive Impulse. „Kaum Neues im Westen“, fasst Rainer Radler, Leiter der Agentur für Arbeit Detmold, die Lage zusammen.
Die wirtschaftliche Unsicherheit weltweit und in Deutschland wirke sich auch auf die Unternehmen im Kreis aus. Der Stellenbestand gehe sowohl gegenüber dem Vormonat als auch im Vergleich zum Vorjahr zurück. „Ohne eine Stellenbelebung kann die Arbeitslosigkeit nicht sinken“, so Radler.
Insgesamt verharrt die Zahl der Arbeitslosen auf dem Niveau des Septembers, mit nur minimalen Verschiebungen zwischen Arbeitslosengeld und Bürgergeld sowie einzelnen Altersgruppen. Im Jahresvergleich ergibt sich jedoch ein deutlicher Anstieg: plus 0,7 Prozentpunkte gegenüber Oktober 2024.
Arbeitslosigkeit insgesamt
Im Oktober waren im Kreis Lippe 11.500 Personen arbeitslos. Das sind acht mehr als im September (plus 0,1 Prozent) und 1.233 mehr als vor einem Jahr (plus 12,0 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,2 Prozent, vor einem Jahr betrug sie 5,5 Prozent.
Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind aktuell 4.000 Personen gemeldet – 41 mehr als im Vormonat (plus 1,0 Prozent) und 473 mehr als im Vorjahr (plus 13,4 Prozent).
Bürgergeld (SGB II)
Im Bereich Bürgergeld verzeichnet die Statistik 7.500 Personen, das sind 33 weniger als im September (minus 0,4 Prozent), aber 760 mehr als im Vorjahr (plus 11,3 Prozent). Damit gehören 65,2 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld.
Jugendarbeitslosigkeit
1.263 Personen unter 25 sind arbeitslos. Das bedeutet ein Rückgang um 41 Personen gegenüber dem Vormonat (minus 3,1 Prozent), aber ein Anstieg um 225 Personen im Jahresvergleich (plus 21,7 Prozent).
Arbeitslose ab 50 Jahre
In der Altersgruppe ab 50 Jahren sind 3.956 Menschen ohne Arbeit. Das sind sieben mehr als im September (plus 0,2 Prozent) und 387 mehr als vor einem Jahr (plus 10,8 Prozent).
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen steigt um 71 Personen auf 5.184 (plus 1,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind das 554 mehr (plus 12,0 Prozent). 92,3 Prozent dieser Gruppe beziehen Bürgergeld.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung liegt bei 16.715 Personen – 16 weniger als im Vormonat (minus 0,1 Prozent), aber 155 mehr als vor einem Jahr (plus 0,9 Prozent). Hierzu zählen auch Menschen in Fördermaßnahmen oder Mutterschutz, die dem Arbeitsmarkt vorübergehend nicht zur Verfügung stehen.
Stellenangebot
Die Arbeitgeber meldeten im Oktober 376 neue Stellen, 25 mehr als im September (plus 7,1 Prozent), aber 180 weniger als im Vorjahr (minus 32,4 Prozent). Im Bestand befinden sich 2.355 offene Stellen, 110 weniger als im Vormonat (minus 4,5 Prozent) und 439 weniger als vor einem Jahr (minus 15,7 Prozent).









