
Kreis Lippe. „Der Lippische Heimatbund (LHB) hat zwei Probleme, die überwiegend älteren Mitglieder sterben weg und das Geld ist knapp“, sagte der scheidende Vorsitzende des Vereins, Dr. Albert Hüser in seiner Abschiedsrede. Die denkbar schlechtesten Voraussetzungen für einen neuen Vorsitzenden.
Doch den gibt es seit dem vergangenen Wochenende: Lippes ehemaliger Landrat, Dr. Axel Lehmann, wurde mit zwei Gegenstimmen und vier Enthaltungen zum neuen ersten Vorsitzenden gewählt.

Ihm zu Seite stehen nach Wiederwahl Willi K. Schirrmacher und Dr. Stefan Wiesekopsieker als Stellvertreter, Klaus Stein als Schatzmeister und Roman G. Weber als Justitiar. Noch vor der Wahl des neuen Vorstandes wurde durch die gut 200 anwesenden Mitglieder im Soldatenheim in Augustdorf auch der Beitrag erhöht, nachdem Klaus Stein in seinem Bericht über die Finanzen des Vereins in seinem Rechenschaftsbericht aufgeklärt hatte.
Die Jahreshauptversammlung fand in diesem Jahr in Augustdorf statt, die Sennegemeinde feierte im Sommer ihr 250-jähriges Jubiläum. Dazu bot der dortige Heimatverein vor der Jahreshauptversammlung ein umfangreiches Rahmenprogramm an: der Besuch des Heimatkellers, eine Wanderung auf dem Dünenpfad und die Besichtigung einer Vorbehandlungsanlage für Gewerbemüll.
Zu den Gästen der Veranstaltung gehörten unter anderem der neue Landrat Meinolf Haase, der Landesverbandsvorsteher Jörg Düning-Gast, die Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge, die stellvertretende Bürgermeisterin von Augustdorf, Katrin Freiberger, sowie der Vorsitzende des Gastgebervereins, Mats Uffe Schubert.

Sie und die Gäste begrüßte der scheidende Vorsitzende Dr. Albert Hüser, wie er sagte, mit seiner letzten Amtshandlung. In ihren Grußworten lobten die Ehrengäste die Tätigkeiten des LHB und die gute Zusammenarbeit. Übereinstimmend gab es Dankesbekundungen für die Arbeit auch der vielen Ehrenamtler und den Wunsch, diese zukünftig stärker zu unterstützen.
Dr. Hüser forderte in seinem Rechenschaftsbericht, den Verein zukunftssicher zu machen und bedauerte die Reduzierung der Mitgliederzahl auf aktuell 11.700 Mitglieder. Er sagte, dass dies im überwiegenden Fall durch den Tod der Mitglieder zu verzeichnen sei.
Der scheidende Vorsitzende warb für die Stiftung des Vereins, um zukünftig auch finanziell handlungsfähig zu bleiben. Er sprach die hohe Zahl von Menschen mit Migrationshintergrund in Lippe an und meinte, man müsse sich auch um diese Menschen kümmern. „Sie müssen wir gewinnen, die Frage ist nur wie“, sagte er und sprach von seiner Vision, bis 2050 den Verein auf 18.000 Mitglieder zu bringen.
Schatzmeister Klaus Stein sprach die Vertreter des Kreises und des Landesverbandes an und forderte mehr Zuschüsse. Es gäbe einen Fehlbedarf zwischen Ausgaben und Einnahmen, sagte der Schatzmeister.
Personelle Veränderungen sehe er aber nicht, da sonst der Dienstleistungsgedanke des Vereins schwinden würde. Mittelfristig seien die Finanzen gesichert und die Erhöhung der Beiträge gebe da etwas Luft, so Klaus Stein. Die Entlastung des Vorstandes kam einstimmig.

Willi Schirrmacher übernahm dann den Part der Laudatio für den scheidenden Vorsitzenden. Dr. Hüser habe den Verein mit Hingabe und Klarheit neun Jahre geführt, sagte er. Sein besonderes Anliegen seien immer die Kinder und Jugendlichen gewesen, die es zu gewinnen galt.
„Sie haben die Menschen zusammen gebracht und den Heimatbund gestärkt“, meinte der stellvertretende Vorsitzende und verlieh dem Scheidenden die Goldende Rose des LHB sowie die Ehrenmitgliedschaft.
Unter der Leitung von Dr. Hüser wurde dann sein Nachfolger Dr. Lehmann gewählt. Die neue Aufgabe reize ihn, sowohl aus demografischer als auch aus finanzieller Sicht des Vereins, so der neue Vorsitzende. „Wir müssen versuchen, die mittlere Generation zwischen 30 und 50 Jahren zu gewinnen“, sagte er. Der Restvorstand und der erweiterte Vorstand wurden per Blockwahl gewählt.








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