
Lemgo. Der bekannte TV-Schauspieler Roman Kniżka war erneut mit dem Ensemble „Opus 45“ in Lemgo zu Gast – diesmal für eine besondere Veranstaltung anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsendes.
Nach der ausverkauften Lesung im September im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake präsentierte Kniżka sein Programm „Dass ein gutes Deutschland blühe. Leben nach dem Kriegsende“ nun exklusiv für Schüler.

Die Lesung erinnerte an den 8. Mai 1945, den Tag der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht und das Ende des NS-Regimes. Rund 70 Jugendliche der Karla-Raveh-Gesamtschule verfolgten die zweistündige Veranstaltung aufmerksam.
Die Schule ist nicht nur Partnerschule des Museums, sondern auch durch ihre Namensgeberin eng mit der Geschichte verbunden: Karla Raveh, die 1942 vom Lemgoer Marktplatz deportiert wurde und als einzige ihrer Familie die Shoah überlebte, war bis zu ihrem Tod 2017 regelmäßig als Zeitzeugin vor Ort.
Unter der Schirmherrschaft des Jugendamtes Lippe, unterstützt durch den Freundeskreis Schloss Brake und gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“, führte Kniżka die Jugendlichen mit eindrucksvollen Rezitationen zurück in die Jahre 1945 bis 1949 – in ein Deutschland im Ausnahmezustand.

Er erzählte von Trümmern, Hungerswintern, Schwarzmarktgeschäften, Gewalt, Vertriebenen und politischen Neuanfängen. Texte von Bertolt Brecht, Wolfgang Borchert, Ruth Andreas-Friedrich, Stig Dagerman und Nelly Sachs wechselten sich mit Briefen von der Front, Tagebüchern und Kriegsberichten ab.
Das Bläserquintett „Opus 45“, bestehend aus Musikern der Hamburgischen Staatsoper, Dresdner Philharmonie, Beethoven Orchester Bonn und NDR-Radiophilharmonie, setzte musikalische Akzente. Zu hören waren unter anderem Beethovens „Sinfonie Nr. 7“, Mendelssohns „Sommernachtstraum“ und das „Insulanerlied“.
Eindrucksvoll begann Kniżka das Programm mit einer Blechtrommel, die Schusssalven symbolisierte. Auch der Antikriegsfilm „Die Brücke“ und die ersten Berliner Philharmoniker-Konzerte nach Kriegsende fanden Erwähnung.
Kniżka schlug den Bogen bis zu historischen Ereignissen wie der Potsdamer Konferenz, den Nürnberger Prozessen und der Währungsreform. Zum Abschluss appellierte er an die Jugendlichen: „Diese schlimme Zeit darf nie wiederkommen. Verteidigt die demokratischen Werte.“ Als Zugabe spielte das Ensemble den Song „Drei kleine Geschichten“ – eine Hommage an Evelyn Künneke.









