Chorleiter Maximilian Zink (schwarzes Hemd, Vordergrund) führte die 13 Sänger von „Ensemble Extra“ zu einer ansprechenden Gesangsleistung. Auf die Bilder klicken, um sie zu vergrößern.  Foto: VocalArts Bad Salzuflen

Bad Salzuflen. Der Begriff „Wohnzimmer“ steht für Nähe, Gemütlichkeit und Wohlgefühl. All dies traf auf das gleichlautende, mit 120 Besuchern ausverkaufte Konzert zu, das kürzlich im großen Saal der Gelben Schule stattfand. Der veranstaltende Männerchor „Ensemble Extra“ unter der Leitung von Maximilian Zink sorgte zu Beginn mit „Ring of Fire“ von Johnny Cash für flotte Country-Stimmung. Dann ging es mit dem Punkrock-Klassiker „Altes Fieber“ von Die Toten Hosen weiter, ehe Pianistin Lien Schülpen mit der Filmmusik zu „Fluch der Karibik“ in einer sehr überzeugenden Sololeistung für einen musikalischen Kontrapunkt sorgte.


Als wertvolle Bereicherung des Abends zeigten sich die vier Musiker der Bad Salzufler Acoustic Rock-Band „Feines Holz“. Sie zauberten mit „Losing My Religion“ von R.E.M. fast ohne elektrische Unterstützung einen kraftvollen Sound in den Saal. Andy Connell wusste in der Folge nicht nur als Bassist und Sänger zu überzeugen, sondern sorgte für humorvolle Überleitungen zu Songs wie „Helpless“ von Neil Young oder „Space Oddity“ von David Bowie. Bei „Sultans of Swing“ von Dire Strates wurde besonders deutlich, wofür diese neu gegründete Band steht. Es ist der von Akustik-Gitarren (Henry Müller, Sebastian Flaig) erzeugte warme, erdige Sound, ergänzt durch die feinfühlig arbeitende Percussion von Stephan Knickmeier am Cajon, der Welthits wie „With Or Without You“ von „U2“ und weitere Songs in ein neues Klangbild rückt.

Das von Andy Connell rotzig gesungene „Wieder hier“ von Marius Müller-Westernhagen steigerte die Stimmung im Saal, ehe die Bühne wieder den „Extras“ gehörte. Sie sorgten mit dem Jazz-Kanon „Come On“ von Uli Führe für ausgelassene Stimmung. Der kraftvoll überzeugend vorgetragene Welthit „The Wellermann“, in dem das harte Leben neuseeländischer Walfänger beschrieben wird, gelang den Sängern sogar so gut, dass es das Publikum in einer Zugabe erneut forderte.

Zum Abschluss brachten Chor und Band das emotional anrührende „Abendlied“ von Christoph Hiller in einer Gemeinschaftsleistung zu Gehör. Fazit des gelungenen Konzertabends: Ein begeistertes Publikum. Musik und Gesang sind in gerade in bewegten Zeiten Balsam für die Seele. Und der Große Saal der Gelben Schule besitzt eine sympathische Wohnzimmer-Atmosphäre, die öfter genutzt werden sollte.

Rund 120 Zuhörer verfolgen in der Gelben Schule begeistert die Vorführungen im „Wohnzimmer-Konzert“.